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Züge aus dem Teben Friedrich II.
178. Die Exercution.
„Wer da wiederbringt den Deserteur,
Dreißig preuß'sche Thaler sein Douceur.“
Vorgetrommelt ward's der Kompanei —
Pfeifend in die Trommel-Melodei
Aber macht ein jeder Kamrad sich
Seinen Text noch zu absonderlich,
Als da lautet: — Dreißig Schweden mir,
Aber sechsmal Gassen laufen dir —
J, so lauf', so weit der Himmel blaul
In der Nacht sind alle Katzen grau!
Und alle melden, die da commandirt:
„Der Deserteur, Herr Hauptmann, ist chappirt“ —
Nur Einer spricht: „„Ich bring' den Deserteur!““"
Und bringet seinen eignen Bruder her.
„Schwer Geld!“ spricht der Kap'tain beim Dreißig zählen,
Und Jener spricht: „„Herr Hauptmann, zu befehlen.““
Der Bruder durch die heiße Gasse läuft,
Daß ihm der blut'ge Schweiß von Leibe träuft,
Und als er durchgelaufen dreimal schon,
Da tritt sein Bruder in die Execution.
„ Herr Hauptmann,““ spricht er, „„halten's mir zu Gnad',
Spricht ungefragt ein Wort 'mal ein Soldat.
Ihr wollet mich die andern dreimal Gassen
In Gnaden für den Bruder laufen lassen!““
„Packt's, Kerl, Dich an Deiner armen Seelen?“
Und Jener spricht: „„Herr Hauptmann, zu befehlen!
Herzvater schrieb ein Schreiben an uns Beid',
Klein war der Brief, doch groß das Herzeleid:
Verschuldet ist durch Krankheit, Noth und Gram
Um ganzer dreißig Thaler mir mein Kram;
Mein Gläubiger dränget mich aus Hof und Haus,
Zahl ich nicht stracks ihm seinen Glauben aus.
Ich kann's doch nun und nimmermehr erwerben
Und muß an dreißig Thaler ganz verderben.