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267. Erstürmung der Dämme von Wartenburg.
In der Nacht vom 2. auf den 3. October ließ Blücher zwei
Brücken über die Elbe schlagen, um seine Armee in der Stille auf das
andere Ufer zu führen. Plötzlich stieß er bei Wartenburg auf ein
20,000 Mann starkes französisches Heer unter dem General Bertrand.
Beide Heerführer staunten über das unerwartete Zusammentreffen; aber
es galt hier kein Zaudern. Während Blücher noch an den Brücken
hielt und den ankommenden Russen zurief: Pascholl! Pascholl! Vor-
wärts, ihr alten Moskowiten!“ hatte York bereits Befehle ertheilt,
geraden Weges im Sturmschritt auf Wartenburg vorzugehen. General
Horn setzte sich mit seinen Schaaren in Bewegung. Ihr Unternehmen
aber war sehr schwierig. Die vorausgesandten Schützen sanken bis an
die Knie in den Sumpfboden ein. „Ihr führt uns ja Mordwege!“
rief Horn dem Bauer zu, der bei ihm tapfer aushielt. „Dafür heißt
es auch hier der Sauanger,“ lautete die Antwort. Ein freiwilliger
Jäger meinte: Ungeheuer wohl wird es uns hier nicht werden. Mit
großen Anstrengungen und bedeutendem Verluste wurde der Sauanger
durchwatet. Nun stand man vor zwei nebeneinander laufenden Däm-
men, hinter denen die Franzosen wie hinter Wall und Brustwehr die
Preußen mit einem vernichtenden Kugelregen und Kartätschenhagel em-
pfingen. Horn ritt an York heran und fragte, ob er die Dämme er-
stürmen solle. „Jal Jal“ rief York, „jetzt ist es Zeit.“ Nun wur-
den die Truppen zu Kolonnen formirt. Darauf begann der Sturm.
Voran das zweite Bataillon vom Leibregiment, dann die Löwenberger
Landwehr, welcher das erste Leibregiment folgte. York rief den Vor-
dersten zu, sich möglich links zu halten, um nicht in tiefere Sumpfstellen
zu gerathen. Je näher man dem Damme kam, desto größere Ver-
wüstung richtete das feindliche Feuer in unseren Reihen an; was half
es, dasselbe mit voller Ladung zu erwiedern, — unsere Kugeln schlu-
gen in die Wälle ein, hinter denen der Feind sich versteckt hielt. Da
brach des tapfern Generals Horn Pferd, von einer Kugel getroffen, un-
ter ihm zusammen; ein Schreck durchzuckte die Kameraden, die ihren
Führer getroffen glaubten. Bald raffte er sich mit Hülfe einiger Don-
nerwetter und Landwehrmänner auf, ergriff die Muskete eines Gefal-
lenen und voranschreitend rief er: „Ein Hundsfott, der noch einen
Schuß thut! Das Gewehr zur Attake rechts! Marsch! Marsch!“ Mit
tausendstimmigem Hurrahl! folgten die Ostpreußen und Schlesier, der
Morast wurde durchwatet; der vordere Damm erstiegen, mit Bajonett