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und Kolbenschlägen wurden fünf Bataillons Italiener von der Brigade
Fontenelli niedergemacht und auseinander gesprengt. Als sie hinter
einem zweiten Damme sich zu ordnen und zu halten versuchten, saßen
ihnen hier sogleich die Scharfschützen des Hauptmanns von Holleben
auf dem Dache, eine Kanone wurde von der Mannschaft auf dem
Damme hinaufgezogen, und eine einzige Salve reichte hin, die Schritte
der leichtfüßigen Italiener noch mehr zu beflügeln. Im Dorfe selbst gab
esd noch einen heftigen Kampf. Oberst Welzien mit seinen beiden Land-
wehr-Bataillons hatte, bis an den Gürtel im Wasser, den Graben durch-
watet, den Damm erstiegen. Das Hirschberger Bataillon drang in das
Dorf hinein, wurde jedoch von der Brigade Morand, die aus lauter
Franzosen bestand, zurückgeworfen. Hier that nun ein zweites, auf den
Damm hbinaufgezogenes preußisches Geschütz treffliche Dienste; unter
seinem Schutze drangen ein paar Landwehr-Bataillons im Sturmlauf
nochmals in das Dorf. Die Franzosen wurden daraus vertrieben, und
das kleine Wagniß, das schlesische Heer auf das linke Elbufer zu füh-
ren, war gelungen, und es konnte sich mit der Nordarmee vereinigen.
Als nach dem glorreichen Kampfe die tapfern Schaaren an Vork vor-
überzogen und das zweite Bataillon des Leibregiments, welches zuerst
den Wall erstiegen hatte, ankam, nahm er sammt seinem ganzen Ge-
folge den Hut so lange ab, bis der letzte Mann vorbei war.
Den Helden des Tages ehrte der König später durch den Namen:
„VYork von Wartenburg.“
268. General York.
Gem'ral York thät wohl verfpüren,
Wie er müsse honoriren
Heut das zweite Bataillon;
Zog den Hut vor jedem Streiter,
Und das Heer zog jubelnd weiter,
Wollte keinen andern Lohn.
260. Bei Kulm.
An demselben Tage, als Blücher die Franzosen an der Katzbach
schlug, stand der General Schwarzenberg in einem heißen Kampfe bei