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Rücken und in der rechten Seite der Feinde heftigen Kanonendonner.
Da springt er begeistert auf und jubelt, mit Thränen in den Augen:
„Nun, Gottlob, da kommt der alte Blücher!“ Die Preußen warfen sich
auf den siegenden Feind. Der Kampf wurde heftiger, denn je. Die
Franzosen verrichteten Wunder der Tapferkeit; allein ein Haufe nach dem
andern wird geworfen. Nur der Kern der französiichen Armee hält
noch Stand! Ihre Adler sind mit Trauerflor umwunden; erst nach dem
Siege sollen sie entschleiert werden. Doch die treue Schaar kämpft den
Kampf der Verzweiflung vergebens. Die englische Reiterei ruft ihr zu
sich zu ergeben. Darauf erschallt die Antwort: Die Garde stirbt, sie
ergiebt sich nicht! Und ihre Worte wurden zur blutigsten Wahrheit. Kurz
vor neun Uhr war der Sieg errungen, und die französische Armee löste
sich in grauenvolle Flucht auf. Blücher befahl: Der letzte Hauch von
Menschen und Pferden muß zur Verfolgung des Feindes aufgeboten
werden. Da gings, den tapfern Gneisenau an der Spitze, unter dem
Klange der Flügelhörner lustig in die Nacht hinein. Bei Genappe er-
beuteten die Unsern den Reisewagen Napoleons. Er soelbst hatte sich
bei dem Geschrei: „Die Preußen kommen!" kaum zum Schlage hinaus
retten können und seinen Hut und Degen im Stiche lassen müssen. In
den Dörfern, im hohen Korne wurden die todtmüden Franzosen durch
den Schall der Hörner, das Wirbeln der Trommeln und das Knallen
des Kleingewehrfeuers aufgejagt. Hell stand der Vollmond am Himmel
als wollte er den tapferen Preußen leuchten. Aber immer dünner wurde
die Schaar der verfolgenden Truppen. Zuletzt waren nur noch einige
Reiter und ein paar Füsilierkompagnien übrig geblieben. Einen uner-
müdlichen Kerl von Tambour setzte man in froher Siegeslaune auf eins
der von Napoleons Wagen genommenen Kutschpferde, der mußte fort-
während die Trommel rühren, und diese Hand voll Leute, dieser eine
Tambour, jagte jetzt die Reste des fliehenden Heeres vor sich her, wie
der Wind die fallenden Blätter. Noch in derselben Nacht schrieb Blü-
cher an den Fürsten Schwarzenberg: „Der herrlichste Sieg ist erfochten.
Ausführliches wird folgen. Ich denke, die bonapartische Geschichte ist
nun vorbei. Ich kann nicht mehr schreiben, denn ich zittere an allen
Gliedern. Die Anstrengung war zu groß.“ Und in der nämlichen
Nacht richtete er folgende schriftliche Ansprache an die Armee! „Ihr
habt gezeigt, daß tapfere Krieger wohl überwunden, aber ihr Muth
nicht gebeugt werden kann. Empfangt meinen Dank, Ihr unübertreff-
lichen Soldaten. Ihr habt Euch einen großen Namen gemacht. Nie
wird Preußen untergehen, wenn Eure Söhne und Enkel Euch gleichen."