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vermied alle Kriege und strebte vielmehr danach, die geistige Bildung
seiner Unterthanen zu heben. In Stendal und Berlin wurden unter
seiner Regierung die ersten Buchdruckereien angelegt. Die Stiftung
der Universität Frankfurt bereitete er vor; die Grafschaft Zossen brachte
er durch Kauf an sich. Er liebte die Sparsamkeit. Dazu hatte ihn die
Noth gebracht. Als er Statthalter der Marken war, mußte er die
Einkünfte des Landes ununterbrochen nach Franken senden, wo sie bei
den glänzenden Festen seines nicht eben sparsamen Vaters daraufgingen,
während er selbst an den nothwendigen Bedürfnissen einer bescheidenen
Haushaltung oft Mangel litt. Er lebte zuweilen in Furcht, von seinen
Gläubigern gemahnt zu werden und hatte seine eigene Hochzeit Jahre
lang aufschieben müssen, weil er die Kosten derselben nicht bestreiten
konnte.
In einem verheerenden Kriege zwischen den Königen von Ungarn,
Polen und Böhmen, der die brandenburgischen Grenzen bedrohte, trat
er als Vermittler auf und brachte die Könige zu einer Unterredung in
dem Dorfe Mackern bei Breslau. Er wohnte derselben bei und er-
mahnte die Streitenden, sich zu vertragen. Dabei machte er so ernstlich
auf die 6000 Reiter aufmerksam, die er gegen denjenigen führen werde,
der in den Frieden nicht willigen wolle, daß sie einen dreißig monat-
lichen Waffenstillstand schlossen und sich die Gefangenen und eroberten
Ländereien zurück gaben. Von dieser Versöhnungsrede eben soll er
den Namen Cicero erhalten haben.
Am besten lernen wir den edlen Fürsten aus den väterlichen Er-
mahnungen kennen, die er seinen Söhnen schriftlich hinterlies. Wir
heben folgende schöne Stelle heraus:
„Es stehen Viele in dem Wahne, man erweise sich dann erst recht
fürstlich, wenn man die Unterthanen beschweret und durch gewaltsame
Zwangômittel ihr Vermögen erschöpfet. Man führt wohl königliche
Pracht; aber man verliert die Liebe und das Vertrauen der Unter-
thanen; man führt nicht mehr das Amt eines lieben Vaters, sondern
eines Tyrannen. Es ist schlechte Ehre, über Bettler zu herrschen, und
viel ruhmwürdiger, wenn man Reichen und Wohlbegüterten befehlen
kann. Von Kriegen halte ich nichts; ste bringen wenig Gutes. So
man nicht zur Beschützung des Vaterlandes, oder eine große Unbilligkeit
abzuweisen, den Degen ziehen muß, ist es besser, davon zu bleiben. —
Laß dir, mein Herzenssohn, die Gottesfurcht anbefohlen sein; aus
selbiger wird viel, und alles Gute dir zufließen. Wer Gott fürchtet,
wird niemals mit Vorsatz etwas begehen, das ihn gereuen könnte. Die
Armen nimm in deinen Schutz. Du wirst deinen Fürstenthron nicht