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dem sie entgegengingen. Das Volk aber meinte, daß die „schnöden
Juden“ durch neue Lästerungen den christlichen Gottesdienst verhöhnen
wollten. Hinter dem Nabensteine hatte der Scharfrichter mit seinen
Helfershelfern einen „wunderlichen Bau zu ihrer Strafe“ aufgerichtet,
„dreier Mann hoch, aus hölzernen Rösten bestehend, die mit Stroh und
Pech belegt waren.“ Auf diese befestigte er die achtunddreißig Schlacht-
opfer mit Halseisen, nur Paul stand abgesondert von seinen Leidens-
genossen an einen Pfahl gekettet. Als das gräßliche Todtenbett ange-
zündet ward, da brachen viele der unglücklichen Juden in laute
Lästerungen gegen das Christenthum aus und versuchten es, den an-
wesenden Priestern ins Angesicht zu speien. Bald verendeten sie unter
fürchterlichen Qualen. Jakob, welcher die Taufe empfangen hatte,
wurde am anderen Tage mit dem Schwerte hingerichtet.
37. Der heilige Adalbert.
997.
Es war im Jahre 995, als sich der heilige Adalbert, Bischof von
Prag, mit zwei Freunden und 30 Bewaffneten zu Krakau einschiffte,
um, die Weichsel hinabfahrend, in das Land der heidnischen Preußen
zu gelangen und dort das Christenthum zu verkündigen. Er kam in
die Gegend von Danzig. Kaum war er gelandet, so strömte das
Volk herbei, um das Begehren der sonderbaren Fremdlinge zu er-
fahren. Von der begeisterten Rede des Apostels ergriffen, stiegen Viele
hinab in die Weichsel, um die Taufe zu empfangen und dadurch aller
der Wohlthaten theilhaftig zu werden, von denen der Bischof ge-
sprochen hatte.
Nach dlesem glücklichen Anfange bestieg er wieder das Schiff,
um, wie er es sich ursprünglich vorgenommen hatte, das unbekanntere
östliche Preußen, das Bernsteinland, zu besuchen. Er kam in's frische
Haff und daselbst an eine kleine Insel, an der Küste von Samland
gelegen. Hier landete er mit seinen beiden Freunden. Die Bewaff-
neten hatte er zurückgelassen, um nicht durch ihren Anblick die Be-
wohner zu reizen, sondern ihnen vielmehr auch äußerlich als ein Bote
des Friedens zu erscheinen. Die Insulaner aber, ahnend, daß es sich
darum handle, ihnen ihre Götter und damit auch ihre Freiheit zu
rauben, strömten tobend herbei, um die Fremdlinge zu vertreiben.
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