Full text: Borussia. Bilder aus der Geschichte des preußischen Vaterlandes.

1. Die Mark in alter Zeit. 
Dem Elbstrom nah, in allen Gränzgebieten, 
Nach Mittag hin, so wie gen Mitternacht, 
Da wohnten Sorben, Rhetrer, Obotriten, 
Von gleichem Stamm, und stark an Heeresmacht, 
Die nie zum Frieden mit den Christen riethen, 
Ja, die den Kampf nur wilder angefacht, 
Der sonder Frist, als sollt' er nimmer enden, 
So graus geführt ward von dem Volk der Wenden. 
Das Land war damals, wie nach frühster Kunde, 
Meist Urwald noch, durchgraut von Sumpf und Moor, 
Wo Bären lagern, wo vom feuchten Grunde 
Der Schlangenkönig dräuend zischt empor; 
Ein Landstrich, oft von meilenweiter Runde, 
Hatt' einen Zugang kaum durch Schilf und Rohr, 
Wo Flüsse hier, dort weite Seen gränzen, 
Die schirmend rings den finstern Hain umglänzen. 
Dort dient der Wende seinen Götzenbildern, 
Bunt schimmert da manch Tempeldach hervor, 
Wo blut'ge Priester mehr das Volk verwildern, — 
Dort baut er seiner Städte festes Thor. 
Bekannt sind wohl, auch ohne sie zu schildern, 
Julin, Vineta, Rhetra, Brennabor; — 
Dort kämpft für Glauben, Freiheit, Ruhm und Ehre 
Der Wilze kühn, verhöhnt des Heilands Lehre. 
Borussia. 1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.