Full text: Militär-Rechtliche und Militär-Ethische Abhandlungen.

Der Geist des Heeres und der Idealismus. 193 
zu opfern, hat Anspruch auf die Dankbarkeit des Vaterlandes. Die 
Ideale des Kriegers dürfen nicht durch den Kummer um sein Alter 
und das Schicksal seiner Frau und seiner Kinder verdunkelt werden. 
Die Art und Weise, wie ein Staat für seine untauglich ge- 
wordenen Krieger und deren Familien sorgt, ist der sicherste 
Gradmesser der Cultur desselben. 
Der wahre Lohn des Soldaten ist die Unsterblichkeit, und zwar 
nicht bloß eine solche, welche nur die Phantasie dem noch Lebenden 
vormalt, sondern eine Unsterblichkeit, welche im menschlichen Herzen 
begründet ist, und sich forterbt von Geschlecht zu Geschlecht. Es ist 
daher auch eine Pflicht des Staates, das Andenken an Soldaten, welche 
glorreiche Thaten verübten oder als einfache Streiter auf den Feldern 
der Ehre das Leben verloren, zu ehren und wach zu erhalten. 
Indem der Staat dieser Pflicht der Pietät nachkommt, handelt er 
in seinem Interesse, und fördert das allgemeine Wohl, da die glorreichen 
Thaten der Vorfahren und die Ehrung ilıres Andenkens zur Nachahmung 
aneifern. 
Dangelmaier, Militärreehtl. Abhandlungen. 13
	        
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