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Lochner zu Weischenseld zu einem Plerdeslall benulzen
und über derselben ein Schloss aufführen, was jedoch
Cunz von Wirsberg auf der Burg Rabenstein verhinderte
(1490). Als Zufluchtsorte für Hirten und Heerden bei
starken Welltern, dann in Kriegsnöthen dienten manche
der Höhlen wohl auch und wer weiss, wie viele Krieger
hinabgeschleudert wurden, um den Tod in diesen Grül-
llten zu finden, von Schweden und Franzosen, die von
den fanalisirlen und ergrimmten Bauern hinabgeworsen
wurden, ist es gewiss, und darin aufgelundene Theile
menschlicher Skelelle besläligen es, dass Menschen
darin umgekommen sind. Erst Plarrer Esper zu Ulen-
reuth, spüler Superintendent in Wunsicdel, der seine
freien Stunden dem eilrigen Sludium der Nalurgeschichte
widmete, hat sich mit den Funden aus den Höhlen um Mug-
gendorf belasst, nachdem ihn Dr. Heumann zu Muggen-
dorf aulmerksam darauf gemacht und zugleich dem Me-
dizinalassessor Frischmann zu Erlangen Millheilungen
von den in den Muggendorfer Höhlen entdeckten Kno-
chenlagern gegeben halle. Fünf Jahre darauf besuchte
Esper selbst diese Höhlen und sechrieb sein 1774 in
Nürnberg erschienenes mil 14 illuminirten Kuplern ver-
schenes und illustriries Werk: ausführliche Nachrichten
von neuentdeckten Zoolithen unbekannter vierlüssiger
Thiere, deren sie enthaltenden, so wie anderen denk-
würdigen Grüslen der obergebirgischen Lande des Mark-
grafhums Baireuh. Isenflamm, DProfessor in Erlangen,
übersetzte das Buch in's Französische, wornus die Ce-
sammimaterie Gegensland der mannichfachsten gelehrten
Forschungen wurde. Der Leipziger Professor Rosen-
müller Kam 1793 und 1799 in die Cegend, und stieg
zuerst in die Höhle des Kupfenbergs hinab, die denn
auch seinen Namen führl. In Leipzig erschien 1794:
Quaedam de ossibus fossilibus animalis cujusdam histo-
riam ejus et cognitionem illustramia von Dr. Rosen-
müller ein Werk in OQuart mit Kuplern. Von demselben
Leipzig 1795 Beitrüge zur Geschichte und nähere Kenn-
niss fossiler Knochen; dann zu Weimar 1804 Abbildung
und Beschreibung der fossilen Knochen des Höhlenbären.
Zu Erlangen erschien 1796 ein Folichell mit zwei Kup-
lern, Abbildungen und Beschreibungen merkwürdiger
Höhlen um Muggendorf im Baireuther Oberlande für
Freunde der Nalur und Kunst; in Berlin folgie 1804 ein
Prachtwerk in Folio mit 6 illuminirten Kupfern, die
Merkwürdigkeiten der Gegend um Muggendorf. Ein
Taschenbuch gab Dr. Goldfuss 1810 in Erlangen über
denselben Gegensland heraus und dieser Nalurforscher
war es. der einer Höhle bei Burggailenreuth den Namen
Esper's gab, der zuerst das Verdienst ansprechen darf,
die Höhlen der Iränkischen Schweiz in den Kreis wis-
senschaftlicher Forschungen und Besprechungen gebracht
zu haben; es war desshalb ein Akt der Billigkeit, sein
Andenken gerade auf diese Weise zu ehren. Der fran-
zösische Gelchrte Cuvier dachte dieser Höhlen in seinen
annales de Museum d’hisloire naturelle: recherches sur
les ossemens fossiles elc., dann sur les ossemens du
genre de T’ours qui se tronvent en grande duantité dans
certaines cavernes d'Allemagne ei de Hongrie. In Eng.
land schrieb John Hunier observalions on ihe fossil
bones presented lo the royal socicty by his most se-
rene Highness, the margravc of Ansbach; und account
os some remarkable caves in ihe principality of Bay--
reulh and of fossil bones sound therein, beides in phi-
losophical transactions of the royal sociely of London.
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