Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

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Der Professor Buckland in Oxford schrieb, nachdem er 
selbst die fränkische Schweiz zweimol bereist und die 
Hôöhlen besichligt. halle, reliquiae diluvianac or obser- 
valions on ihe organic remains conlained in caves. In 
Deutschland häulten sich diese Berichte zu Massen an, 
die Regierungen nahmen den wichtigen Gegenstand da- 
durch in die Hand, dass sie eigene Hôöhleninspektloren 
anstellten, unter denen die Wunder zu Muggendorf be- 
kannter geworden sind, weil zwei Höhlen ihren Namen 
führen, die Wunderhöhle, 1772 entdeckl, und die Lud- 
wig- Wunderhöhle. Dic Entdeckungen neuer Höhlen 
selzten sich forl und verdankten oft leidigen Zulällen 
ihr grösseres und allgemeineres Bekanntwerden, wie 
z. B. das Windloch bei Potienstein, dessen Entdeckung 
das Bineinstürzen eines Mannes veranlasste; das Binein- 
kallen eines dem Landrichter zu Pottenstein gehörigen 
Hundes liess die Höhle näher untersuchen; die Ent- 
deckung der Kappshöhle durch Professor Kapp förderte 
eine sehr interessante Naturseltenheil zu Tage und 1833 
kam die grösste Höhle in Muggendorf's Umgebung zum 
Vorschein, nämlich die Zoolithenhöhle, gegenüber der 
Königs- Ludwigshöhle. Dass alle diese Höhlen slark 
ausgebeutet wurden, um Naturalienkabinelte mit diesem 
Funde zu schmücken, ist wahr, aber es ist doch immer 
noch Viel geblieben, woran das Auge sich erfreuen und 
die Wissenschaft sich bereichern mag. Einem herberen 
Tadel der Nalurforscher verliei der Befehl des Gralen 
Schönborn, der im Jahre 1829— 1830 den Boden des 
Küh- oder Rabenlochs ebenen und mil Erde überstreuen 
liess, so dass die nach Buckland's Untersuchung aus 
der Verwesung von Tausenden antediluvianischer Thiere 
bestehende Lagerung nun verschwunden ist. 
  
Wenn wir es versuchen, über Höhlenbildung zu 
sprechen, so werden wir stels auf das Gebiel der Hy- 
polhesen verwiesen sein, wo uns die höchste Wahr-- 
scheinlichkeil für volle Wahrheit enlschädigen muss. 
Die Geologie muss bei aller auf sie verwendeten Schärfe 
geistiger Spekulalion dennoch zugeslehen, dass bei der 
Unermesslichkeit dieser Materie immer aul Analogieen 
eingegangen werden muss, wobei das Vermeiden der 
Einseitigkeil noch das Richtigste und Beste ist. Es ist 
Bedüriniss für denkende Menschen, über die Entstehung 
des Wellalls zu lorschen, allein die Theorieen der Kos- 
mologie sind nur mangelhafte Anleilungen und man hat 
vollauf zu thun, vom Universum auf unsere Erde zu- 
rückzukommen. Ist doch selbst bei diesen beschränk- 
teren Forschungen ein leidiges Parteigetriebe zum Vor- 
schein gekommen unter den Vulkanislen, Neptunisten, 
Plutonisten: Solisten, über elektrischen, galvanischen, 
chemischen, mechanischen Prozess u. dgl. Die regel- 
mässige Kugelgestal unserer Erde demtet darauf hin, 
dass sie ursprünglich flüssig gewesen, ob aber wüässeri- 
Ber, leuriger oder gasförmiger Natur, ob ein Mitltclzustand, 
ist ungewiss. Sicherlich hat aber das Primordialfluidum 
die Stoffe aulgelöst in sich enthallen, die später als 
leste Massen erschienen sind. Am sichersten gehlt der 
Geolog auf die innerste ihm bekannte Erdmasse ein 
aus der ausgeworlenen Lava vermuthend, dass unser 
Erdball sich ursprünglich in einem leurigen Zustande 
belunden, aus dem sich späler Almosphäre und Wasser 
gesondert, worauf Gebirgsarten und organische Schöpfung 
cntstanden. Bei eingetreiener Wasserbedeckung gieng 
das, was anlangs Feuerglulh war, jelzt noch in lokalen 
Vulkanwirkungen hervorbricht, allmöhlig in milde pro- 
  
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