Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
  
duzirende Kralt über, nach oben dem Sonnenlichte zu 
organisirend, nach unten und innen der Kryslallisirung 
und Metallerzeugung mehr geneigt. Vulkanilät ist noch 
jelzl über die ganze Erde verbreilet, was die Erdbeben 
beweisen, deren Schwingungen nicht mechanischer Art 
sind. Den Feuerherd für die ausgeworflene Lava ver- 
muthel man tief unter dem Granit und Lava wäre dann 
die tielste uns bekannie Erdmasse. Die Kruste unseres 
Planelen bildet aber der Granit, mit dem sich die ei- 
gentlich historische Betrachlungsweise der Erdepochen 
beginnen lässt. Cleichfalls den ganzen Erdball durch- 
zichend ist der Gneis. Auf den Cneis sfolgt der Glim- 
merschieler, auf diesen Urthonschiceler, dann der Urkalk, 
dem dann rolher Sandstein, Alpenkalkstein, bunter Sand- 
stein, Muschelkalkstein, Ouadersandstein als abwech- 
selnde Gebirgslager des Flötzgebirges folgen. Von den 
Gebirgen unterschieden sind die aufgeschwemmien Erd- 
lager; dieser Gebirgslager hang wird aber un- 
terbrochen durch Lavaergüsse, durch Trappgebirge, 
durch psendovulkanische Produkte, Erdbründe elc., durch 
Conglomerate, durch Lager, Stöcke. Gänge, Höhlen, 
durch Versleinerungen. Die Höhlen sind also wohl 
theils auf mechanische, theils auf chemische Weise eni- 
standen, und wie in den Urgebirgen GCänge mit Moiall 
durchselzt sind, so enthulten die Flölzgebirge, mehr mit 
dem organischen Bildungsprozess begabt, Petrefakte, 
welche den Hauptschlüssel zur Geschichte des Erdballs 
bilden. Aus ihnen lässt sich entnehmen, dass es eine 
Periode gab, wo unsere Erde wahrscheinlich weder 
Menschen, noch andere organische Wesen beherbergte; 
dass die frühere Schöpfung anders’ war, als die jelzige; 
dass in unserem Norden ein anderes Klima mit anderen 
  
Pflanzen und Thieren existirle, als gegenwärtig; dass 
grosse gewallsame Ereignisse, wie die Sündfluth, stalt 
hatten. Die Versleinerungen organischer Körper zeigen 
theils ganz ausgestorbene, jelzl unbekannte Formen. 
theils solche, deren Ebenbilder in der jelzigen Schöplung 
ihnen zwar ähnlich, aber nicht völlig entsprechend sind, 
theils solche, zu denen man die Originale wirklich noch 
aullinden kann. Die Petrefakten sind entweder blos 
Calcinirt, oder wirklich petrificirt, oder metallisirt, oder 
verharzl. Bei allen Versteinerungen ist das Wichtigste 
ihr Vorkommen über und unter der Meeresfläche ent- 
weder im aufgeschwemnten Lande, oder in stalaktili- 
schen Felsmassen, oder in Berghöhlen oder in Flölzla- 
Gern. In Folge des oben Gesagten sind die Petrefakten 
mit Zuverlässigkeit bestimmter, zweiselhall, die anderen 
jelzt exislirenden Geschöplen blos ähneln, und völlig 
unbekannte Versleinerungen von Geschöpfen der Vor- 
welt. Man zähll Petlrefakten aus dem Thierreich und 
zwar Säugethiere, Vögel (sehr wenige), Ampbibien, 
Fische (sehr viele), Insekten, Würmer; aus dem Pflan- 
zenreiche: Pflanzen und Blätter, Jfossile Saamen, Früchte 
u. dgl., fossile Hölzer. Die Höhlen der fränkischen 
Schweiz gehören ohne Zweisel zu den bedeutendsten in 
Deutschland und Dr. Rudolph Wagner, eine Autorität 
in den Nalurwissenschaflen, behaupiet, dass in diesen 
Hôhlen die Knochenlager auf die vortrefflichste Weise 
erhallen sind, so dass die Untersuchungen mit ihnen 
ganz zufrieden siellende Resultale ergeben. Die ganze 
frünkische Schweiz besteht bekanntlich aus Jurakalk 
mit Dolomit überlagert, aber viele Höhlen dortselbst 
liegen im Dolomit und erreichen in ihrem Tielgange 
nichl den Kalk. Die keste der urwelltlichen Thiere, 
  
 
	        
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