Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
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zusammen kam, wo dann der Mann finks an den Plö- 
chern vorbei in die Schneidmühle ging. aber, als er 
sich bückle, um in die Thrre einzugechen, unter der 
Thüre verschwunden sei. Der Mann Sah grau aus, 
halle einen Rock bis an die Knie gehend an, und einen 
runden grauen Hut auf, dessen Krempen elwas aulge- 
bogen warcm. Im Cesicht sah er aschgrau aus, wie 
geslorben. 
2) In der Hecke bei demselben Mühlstadel sollen 
andere Leute öflers ein kleines graues Männchen ge- 
schen haben, er aber sah es nie. 
3) Er habe, als er einslmals von Heiligenstadt her- 
überging bei Nachl, einen Wagen fahren hören undsei guter 
Dinge bis an das Aufsesser Holz gegangen, wo er aul 
einmal eine Chaise mil 2 Pferden ohne Kopf und einen 
Kutscher ohne Kopf, schnell von Bierweg herkommend, 
duer über seinen Weg an der Grünze des Holzes hin- 
auf fahren sah und hörte. 
4) Auf derselben Stelle sah er ein anderes Mal, 
als er von Bamberg heraus ging, ein kleines ganz 
schwarzes Männchen, Tisch hoch, mil feurigen sechr 
grossen Augen, anf sich von dem Weg, wo die Chaise 
hinauffuhr, herablaufen, und sah es von der Seile an 
und ging auf dem Fuhrweg nach Aufsess einige Schrilte 
Dort, Wo es links in's Holz ging und seinen Augen ent- 
schwand, als es gerade vom Fuhrweg in's Holz gehen 
wollte. 
5) Desgleichen ging ein kleines, graues Männchen, 
elwas grösser, wie das schwarze, als er Vich von 
Bayreuth herab über die blankensleiner Haide trieb, 
von dem obern Wartstein bis zu dem Plankenfelser 
  
Wirthskeller mitl ihm. welches eben so feurige Augen 
hatle. Es blich aber immer elwa 5— 6 Schritte hinter 
ihm, und stand auch, wenn er sland, sagte Nichts md 
ging bei dem Wirihskeller in die verschlossene Thüre 
hinein. Unterzeichnet zur Besläligung 
Barthel Pöhlmann. 
Aufsess. den 24. März 1812. 
Johann Georg Sponsel, Bauer aus Rauenberg. 42 
Jahre alt, berichtel, dass er 8 Tage vor Weihnachtlen 
vorigen Jahres 1811 von Aufsess nach Haus gegangen 
sci und auf dem Fuhrwege, gegenüber dem sogenann- 
hlen beinacherohre im Thal — es war finster und zwi- 
schen 11 und 12 Uhr Nachts — eine Todtenbahre mit 
mehreren Männern gesehen habe, die dicht vor ihm im 
Wege slanden; er sei darüber erschrocken und habe 
aus dem Weg gehen wollen, sei aber, als er den er- 
sten Tritl aus dem Weg that, hingesallen, habe aber, 
als er wieder aulgeslanden, Nichts mehr gesehen von 
Allem dem. 
Ein Gleiches und noch deutlicher soll 3uf demsel- 
ben Ort der Maurergeselle Graf zur selben Slunde 
einige Tage darnach geschen haben. 
Johann Georg Sponsel. 
Der Styl obiger Mittheilungen möchte wohl für ihren 
Inhall zeugen, indess dürfte Siyl und Inhalt für das Be- 
grillsvermögen der Gegenwart in partiellen Fällen ein- 
stehen. Die Prolokolle sind von einem Manne aufge- 
nommen, der kaum von der Glaubwürdigkeit ihres In- 
halls überzeugt sein Kkann, indess dem Herausgeber des 
Magikons einen Gelallen erweisen zu können wahr- 
  
 
	        
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