sind die Gipfel der Berge mit grotesken Dolomilmassen
bedeckt und müchlige Felswände ragen an einzelnen
Stellen bis in die Thäler herab. Aus DOr. Zimmer--
mann's Juragebirg, das bei Palm in Erlangen er-
schien, entnehmen wir tolgende interessante Nolizen:
„Schon Goldluss hat erinnert, dass man bei Be-
schreibung der Muggendorser Felsenmassen und Berg-
giplel den Massstab nicht aus Helvelien holen dürse;
dass bei uns die Nalur nicht in jenem hohen Style ge-
baut habe, und unsere Berge nur unmündige Kinder
gegen jene wolkentragenden Alpen seien. — Uebrigens
liesse sich wenigstens ein Theil der Schweiz, nament-
lich in den Kantonen Solothurn, Aurgau, Waadlland und
in Neuschatel mit unserem fränkischen Landrücken ver-
gleichen, wenn man nämlich mehr auf das Innere, auf
die Steinarten, aus welchen er besicht, Rücksicht nähme.
Folgen wir dem Cebifgszuge und zwar einerseits
bis an die Gränze von Schwaben und selbst noch über
sic hinaus, andererseits bis an das bayerisch-böhmische
Waldgebirg und die User der Donau; und wir werden
auch auf diesen Wanderungen einc interessante Berg--
lormalion, merkwürdige Höhlen und Grotten, erhabenc
oder wilde Felsparthicen, antreffen. Der Name deul-
scher Jura rechtfertigt sich dadurch, weil er von dem
eigentlichen Jura, dem Scheidegebirg zwischen Schweiz
und Frankreich, ausgeht und grösslentheils aus jener
weissen Kalksleinart zusammengeseizt ist, der von jenem
Gebirge den Namen: Jurakalk erhallen hal, und welcher
wieder in den eigentlichen, unendliche Korallen-Ueber-
reste in sich lassenden Kalkslein, und den in Deuester
Zeil so viellach besprochenen Dolomit-Kalk 2zerfüllt,
wiewohl in diesem Gebirge noch andere Steinarten als
XVII
Unter- oder Ueberlagerung enthallen sind. Das Jura-
Gebirg kommt schon bei Cäsar und Strabo vor.
Der erslere sagl: dass die Helvelier von allen Seilen
durch die Natur ihres Bodens eingeschlossen würden;
von der einen Seite durch den Fluss Rhein, den sehr
reiten und ticlen, der das helvelische Gebiet von dem
deutschen irennt; von der anderen Seite durch das
schr hohe Jura-Cebirg, welches zwischen den Sequa-
nern und Helvelien liegt. — Bei Strabo beisst der
Jura „Joras“ und auch „Jurasios.“ Dieses Gebirg, das
nichl mil dem nuhen Jorat- oder Jurtengebirg, einem
Sandstein - Gebirge auf der ösllichen Seile des Neuen-
burger Sees. zu verwechseln ist. wird von den Deut-
schen auch Leber- oder Ledergebirg benannt. Seine
höchste östliche, der Schweiz zugewandte Seite hat
das Ansehn einer lichtbraunen, grossen Mauer, während
Saussure Seine äussere Ceslall mil einem in der
Milte gebogenen Karlenblalte vergleicht. Es ist wieder
als Seilenzweig der wesllichen Alpen. die von dem
Abennin herkommen, anzusehen, sondert sich beim Aus-
fluss des Rhone aus dem Genfersee, als selbslsländiges
Gebirg, zwischen Schweiz und Frankreich ab. erstreckt
sich von diesem Rhone oder „Rotten“, wie die deut-
schen Ober-Walliser den Rhodanus benennen, bis an
den Rhein und bestehl aus einer Reihe parallel lau-
lender oder kettenarlig verbundener Berge, unter dencn
die höchsten Punkte der Reculet, der Mont Tendre und
die Döle sind. Es durchstreicht die Cantone Waadlt,
Bern, Solothurn, Basel und Aargau; das Fürstenthum
Neufchatel liegt zwischen ihm und dem nach lelzterem
benannien See. Das Gebirg bestchl, wie schon bemerkt
worden, aus dem jüngeren Flötzkalk-Gestein, das von
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