Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
  
ihm den Namen erhalten hat, und ist auf seinen Höhen 
arm an Wasser. Doch der Jura beschränkt sich nicht 
blos auf die Schweiz und Frankreich, sondern er breite! 
seine Zweige anch nach Deuschland aus. In der 
Gegend, wo die schweizerische Aar in den Rhein mün- 
del, unterhalb des Städtchens Klingnau, selztl er über 
diesen Fluss und betritt das Gebiet der deutschen Lande. 
Diese Fortsctzung des Jura, die in der Richlung von 
Südwest nach Nordost zwischen der Donau und dem 
Neckar verläuln und in den Cegenden zwischen Ehingen 
und dem würtembergischen Heidenheim unter dem Na- 
men der „All“ oder „Alp“ sich ausbreitel, wurde noch 
neuerlich von Manchem als ein auslaufender Asl des 
Schwarzwaldes, der beim Schloss Albeck anfange, wo 
nur das enge Neckarthal sie von demselben scheide, 
angesehen, wührend man den Schwarzwald selbst als 
die eigentliche Fortlselzung des Jura annahm. Das 
ganze Kalkgebirg, auf dessen wellenförmiger, hier und 
da angebauten, oder mil Wald bewachsener Oberfläche 
auch die höchsten Berge nicht bedeutend hervorragen, 
ist, der Natur der Kalk-Flölzgebirge zu Folge, von allen 
Metalladern entblösst, und aul seinen Gipfeln arm an 
lebendigem Wasser, desto reicher aber fliesst es an 
den Bergabhängen und in den Thülern, wo es an vielen 
Orlen sogleich mit solcher Stärke hervrorbricht, dass es 
Mühlen und andere Werke treibt. Die Alb ist reich 
an schroffen oder zerklüstelen Felsen, merkwürdigen 
Tropfsteinhöhlen und Versleinerungen, unter welchen 
besonders sehr vicle, und zum Theil sehr grosse Am- 
monshörner, selbst noch auf den Spilzen der höchsten 
Berge, gelunden werden. Da die All eine Forlselzung 
des eigenllichen Jura, und wie dieser ein Kalksltein-- 
XVII 
  
gebirge ist, da sie grösstentheils dem Würlembergischen 
zugehörl, indem sie den Schwarzwald-, Jaxl- und Donau- 
Kkreis durchzieht oder berührt: so haben ihm die neue- 
#ren Geognosten den Namen „würlembergischer 
oder schwäbischer Jura“ gegeben. Den grössten 
Theil desselben begriff man früherhin auch unler dem 
Namen: „der fränkische Landrücken“ oder die „frün- 
kische Höhe“, indem man daruater die Reihe von Er- 
hebungen verstand, die, nur wenig über ihre Umgegend 
hervorragend. vom ösllichen Ende der schwäbischen 
Alb, in einem nach Norden geöffneten Bogen sich um 
das Gebiet der Rednitz zieche und, die Gebiete des Mains 
und der Donau von einander scheidend, die Alb und 
das Fichlelgebirg mit einander verbinde. 
Folgende Orie bezeichnen den westlichen Fuss 
unseres fränkischen Jura: Wemding, Bapyerisch-Heiden- 
heim oder am Hahnenkamm, Treuchllingen, Weissen-- 
burg, Heideck, Greding, Neumarkt, Hersbruck, Gräfen- 
berg, Ebermannsladt, Schesslizz und am Vorderrande 
Lichtenfels. Der jenseilige östliche Fuss folgt von 
Donauwörth bis Regensburg dem Lauf der Donau. Der 
Franken-Jura wendet sich von Donaustauf an fast unter 
einem rechten Winkel gegen Norden, in welcher Rich- 
lung er elwa 20 Meilen weil bis an den oberen Main 
Sstreist, an dessen Us#er er, in der Nähe von Lichtenfels, 
gegen die Sandsteingebilde des Koburger Landes in steiler 
Richlung sich herabsenkt. Wie bei der schwäbischen 
Alh ist sein Fall nach Nordweslen steil, nach Südoslen 
sanft. Die Ostseite der Alb ist durch einen meist 
geradlinigen Rand bezeichnel; derselbe Fall lindel anch 
bei dem Frankenjura Stall. Und auch bei diesem finden 
Wir, nur in grösserem Maassstabe, jene viclen busen- 
  
 
	        
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