Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

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Jurakalkes findel sich eine Schicht Oolithenkalk mit 
Muschelconglomeralen, deren Beslandtheile auch auf 
den Feldern umher zu finden sind. Der Kern der Ge- 
birgsmasse der fränkischen Schweiz bestehl, wie oben 
bemerkt, in dem gemeinen oder dichlen Jurakalkslein 
und dem Juradolomit. Sic nehmen die Gipfel des Ge- 
birges ein, auf welchen besonders die Dolomilfelsen, 
welche in der Begel zu oberst hervorragen. durch 
senkrechte Stellung und zerklültete, trümmerartige Form 
sich auszeichnen und verleihen der Gegend einen eigen- 
thümlichen Charakter. 
Die Mineralogie der fränkischen Schweiz ist kurz 
beisammen. Die Edelhartsteine, die man dort antriflt, 
sind sammt und sonders eingebrachte. Von gemeinen 
Hartsleinen wird zwar der Omphazit (angiles ompha- 
cites) im Fichlelgebirg gefunden, bis zur fränkischen 
Schweiz reicht er jedoch nicht. Gemeiner Quarz (silex 
usitatissimus) wird gefunden, ebenso der gemeine Feuer-- 
stein (sile pyriles). Der Pislazil (grammalias pHisla- 
ciles) und der Zoilil (grammalias griseus) sind im Fich- 
lelgebirge heimisch. Ebenso wird unserem Ländchen 
nahe der Hohlspath (cenoprisma) und der Andasulit 
(bhoenicitis prismalica) gelinden, dazu auch der Bron- 
zit (chalcoides anthophyllites), auch der Speckstein 
(slealiles communis) liegl in der Nähe. Der fasrige 
Kalksinter ist Haupleigenthum der frünkischen Schweiz, 
wie der Dolomit, dann die Bergmilch (calk spumen), 
der Mergel (margn). Von Metallen wird Silber im 
Fichtelgebirge gewonnen, anch der Zinnslein (cassi- 
leris) und Grauspiesglanzerz (slibinm sulphuralum). An 
Versteinerungen trifft man viele Ammoniten von bedeu- 
  
tender Grösse bis zu einem Minimum herab; Pectiniten 
in grosser Menge; Terebratuliten; Cardissen; Chami- 
ten; Friedenslahnen; Bucciniten, Flügelschnecken und 
Muricilen, obgleich ganz in Minialur wie auch Hahnen- 
kämme; sellener sind Trochiten und Perspektivschnecken; 
Echiniten kommen öller vor; eben auch Belemniten, 
sogar von betrüchtlicher Länge und Dicke; Entrochiten, 
Pentacrinilen, Encrinilen sind sellener; Fungiten lindet 
man dagegen häufig; Madreporen, Milleporen und Co- 
rallenmüsschen sind ebenfolls aulgelunden worden; bec- 
tumalilen; kleine Schneckengehäusc ebenso. 
Die Geschichte der frünkischen Schweiz bildet einen 
Theil der grossen Wellgeschichte und mündet zunüchst 
in die Geschichte des einstigen Frankenreiches, das 
unter Karl dem Grossen seine weilesten Ausdehnungen 
gewonnen halte. Wir werden sie aber zweckgemäss 
als eine abgesonderte Geschichte behandeln, die, wie 
alle Partialgeschichten, ihre besondern Phasen in der 
Culiur, Politik und Religion durchlaufen musste. Wel- 
Che deutschen Volksstämme zuerst den Landstrich be- 
wohnien, der in den hercynischen, wilden Wäldern ge- 
legen war, ob Hermunduren, Markomannen, Thüringer 
coder Franken, darüber einigen sich die Geschichtsforscher 
nicht bestimmt und bei dem Schweil- und Sireifleben zur 
Zeit der Völterwanderung ist von lesten Wohnsilzen 
begreiflich nichl die Rede. Wie die Hunnen unter der 
Gollesgeissel Allila gehausstl, als sie aus Asien in 
Europa einlielen, wic sie namenllich die deutschen 
Stümme verjagten, davon zeugen die Blätter der Ce- 
schichte. Die Wenden von slavischer Abslammung wa- 
ren, wie anderwärts auch, wohl die ersten, welche die 
  
 
	        
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