nahm sich der Fensterbogen in der Zelle aus. den ein
dichter Kranz aus Medera und I’##ca einrahmte und der
dem Azur des Firmamentes trefflich zu stallen kam.
Beim Abschied schenkle uns der Mönch hübsche Bilder
aul lein durchbrochenem Papier, den heiligen Gcorg mil
dem Lindwurm vorstellend; „Faplicuez vons ces Imaghes
comme vous voulez“, sagie er, uns die Hand reichend.
Waren wir ja doch Akademiker, junge Ritlter des
Geistes, welche die Molche der Finsterniss besiegen
wollten. —
Das Thal der Wiesent reichn eigentlich von Forch-
heim aufwärts bis zu dem Entspringen des Flüsschens
bei dem Pfarrdorle Steinfeld, Landgerichts Schesslilz,
welches Pfarrdorl, sonst Eigenthum der Graflcn von Tru-
hendingen, schon im Jahre 1393 einc Plarrei hatte. die
von Burkhard von Aufsess und seiner Gemahlin Ka-
tharina mit anschnlichen Gütern beschenkt wurde, deren
Priester auch eigene Reiclmisse erhiclien, was Alles in
einer Urkunde von Eucharius von Aufsess beestigt.
und besläligt worden ist. Gegenwärlig haben die Aul-
sesse in Steinfeld keinerlei Einfluss mehr aul die Kirche,
wüährend ihnen das Patronatlsrecht in Freyenfels und
Mengersdorf geblichen ist. Die Kirche enthält an den
Allären gute Holzsculpluren. ln Jahre 1825 zog ein
helliges Gewitter über Steinfeld hin und der zündende
Bliz war Ursache der Einäscherung von 42 Häusern,
über die Hüllle des Ories, die jedoch wieder vollkom-
men aulgebaut wurden und keine Spur des Schadens
mehr 2zeigen.
Was jedoch von dem Wiesentthale in die frünki-
sche Schweiz fälll, lässt sich kürzer fassen, 8o dass
schon Preisteld, ein Pfarrdorf an der mittleren Trupp-
bach, die nahebei in die Wiesent fällt, nicht mehr in
diesen Rayon gehört. Die Pfarrei besland schon 1145,
wahrscheinlich von den Herren von Schlüsselberg ge-
Stillel und dotirt. Mil dem Tode des letzten Schlüssel-
berg, Conrad III., des edlen tapferen frünkischen Dy-
nasten und Günstlings des Kaisers Ludwig des Bayern,
im Jahre 1347, kam die Pfarrei an das Hochstilt Würz-
burg, das sic dem Nonnenkloster Schlüssclau 1350
überliess. Nach Abtrelung des Antheiles, den Würzburg
an den Schlüsselberg'’schen Cütern hatle, an das Bis-
thum Bamberg. kam uuch Pretsfeld 1390 an das Bis-
thum und theille später die Schicksalc desschben. Der
Hochallar der Kirchce und die Scitenallürc sind ihrer
blaslischen Kunstwerke wegen schenswerth. Das
Schloss, chemals dem Ceschlechte der Stibarschen und
Wiesemthau'schen gehörig, besitzt nun die gräfliche
Familic von Seinsheim. Einc besondere Zeit Dbraucht
man nicht gerade auf seine Besichligung zu verwenden.
Das Volk Israch hat sich in Pretsfeld vicle Hüllen ge-
baut und unterhält auch cine Schule und eine Synagoge.
Will man in brelsteld anhallen, 380 wähle man dic
Wirthschaflt oben an der Höhe.
Hinter Ehermannstadt, einem Städlchen, das mil
dem Dorse Breitenbach durch zwei Brücken verbunden
ist, kann man das Wiesemthal der frünkischen Schweiz
so Ziemlich richtig sich öffnen lassen und bictct Eber-
mannstadt gleich nichts bedeutend Schenswerthes, so
war es doch in der Vorzeit eine wichtlige Besitzung
des oben genannten Conrad von Schlüsselberg, der es
von Ludwig dem Bayern bekam (1323), mit allen
Rechten und Freiheiten der Reichsstadt Nürnberg und
der Erlaubniss, es mit einer Mauer zu umgeben. Die