die in die Augen springenden Eigenthümlichkeiten der-
selben geschildert und uns darin So objektiv als möglich
verhahen, so übrigt uns noch in diesem Abschnitte über
die Thäüler, jene bedeutenderen Dunkte namenllich aulzu-
führen und gestatllich zu beschreiben, zu denen sich der
Blick bei den Wanderungen durch diesc imleressanten Par-
lieen erhebt. Darunter subsumiren wir Ortschallen, her-
vorragende Felsenpartieen, Ruinen und restaurirte Schlös-
ser u. S. f., wobei wir hauptsächlich auf die Stahlstiche
des Werkes Bedacht genommen haben. Wir beginnen
wiederum mil dem Wiesemthale aufwärls gen Nordost
uns hallend und so den Lauf der Wiesent verlolgend,
die als freundliche Führerin oltl näher, oft ferner uns
enlgegen fliessl. Zuerst nennen wir Streitberg, ein
Plarrdorl, das mil seinen Hüusern die Höhe hinanzicht,
ohingeführ in der Mitte die Kirche, auf dem Rücken der
Höhe verlässt die Strasse den Orl und führt gen Bai-
reulh. Bewaldele Berge, auf denen hie und da Fels-
gestallen zu Tage laufen, die wie Thürme zu dem
Himmel emporragen, schliessen sich an die über dem
Dorfe Streilberg (hronende Burgruine an, deren wenige
Trümmer mil Felsenmassen zusammengefügt, dic ihre
Unterlage bilden, dem Auge als ein statlliches Ganzes
sich darstellen, von denen der hängende Stein wesl-
wärts jeden Augenblick von seiner Basis herabstlürzen
zu sollen scheint. Was unseren Blicek alsdann lesselt, ist
die Ruine von Neideck am Brett zur Rechten von
Streitberg schrüg über, deren noch vorhandene Ueber-
bleibsel ihren chemaligen Umlang und ihre einstige
Bedeutung darthun. Die Abbildung zeigt als den Stand-
bunkt der Aufnalme einen günsligen Plalz in der
Nähe des alten Thurmes, der vom Thale aus ein so
anzichendes Bild gewährt und von den Bergen gegen
Muggendorf hin, die zur Linken wieder mit Felsen ge-
iert sind, zur Rechten aus sanfleren Neigungen bestehen,
Weo es schon hübsch wolmlich ist. als der imposanteste
Schnuck erscheint. Muggendorl, der weilhin bekannte
Marktflecken, komm nach kurzer Thalwanderung wie
zur Ruhe einladend. in einem Riesenkranz, den die JNr
lur aus Bergen, Wäldern und Wiesen gewunden, zum
Vorschein. Eine trauliche ldylle liegt luggendorf mit
seinem Brunnen, an den sich so manche abendlich
liebe Erinncrungen knühfen, mit seinen niedlichen grün
berankten Häuschen und schönen Gäürtchen in diesem
Kranze, aus dem der hohe Kupfenberg mit scinem Fel-
sen, der aus dem Luubgrün sich aufstreckt und die
warmen Strahlen der Sonne in hellerem Scheine wie-
derspiegelt, oder im silberblünlichten Mondlicht wie ein
Geislerkönig in stiller Nacht mit den funkelnden Ster-
#nen verkehri. Des Streitberger und Muggendorfer Um-
zchung wirde früher und wird heute noch viele Aul-
merksamkeil geschenkt, weil sich dort die mannichfal-
ligslen Schenswürdigkeiten hart an einander drüngen.
Thalaufwärts reihl sich nun Bild an Bild. Felsen
von wundersamen Gestalten stchen Dald vereinzelt in
dem Grün der Büsche und Bäume, bald in Gruppen
vereint, wie alle verliliene Burgen, bald erscheinen wirk-
liche Burgtrümmer und reslaurirte Schlösser, hald die
Berge hinanzichende Städtchen, Dörfer und Weiler, dass
dem Wanderer zu Muthe wird. als ob Wehmuh und
Freude sich in seinem lierzen zum langen innigen
Kuss umschlingen und sein Ange erschaut bald
von Ricsenhänden durcheinander geworlenc Felsblöcke,
bald von sinnigem Menschenlfleiss geordnete Gebilde.