Aus der Menge und Reichhaltigkeit dieser sich unun-
(erbrochen an einander schliessenden im höchsten
Grade anziehenden Landschaflspunkte sind als Abbil-
dungen aus dem Wiesentthale und den übrigen Thülern
der fränkischen Schweiz, die bekanm und henamt
sind: Anornthal, Puttlachthal, Schutterthal,
Engelhardsberger Thal. Gösweinsleiner Thal,
Tücherstelder Thal, Rabeneker Thal, Esch-
bach-Thal, JZeubuchthal, Aufsesslhal, Lein-
leiterthal eic., lerner ausgewühll: Toos in der
Nähe von Muggendorl, von Tosen. Gelöse machen.
Die Wiesent stürzte und (Qräüngte nämlich mit der mit
ihr vereinten Aufsess über und zwischen Felsen hin-
durch und verursachte so cinen Minialurwassorfall, der
Rabeneck erhebt, ringsum
von Felsmassen und grünem Wachsthum umgeben,
über den ländlichen den Berg anstrebenden Hänschen
das altersgraue Haupt seiner einstigen stolzen Ritler-
burg, deren Ringmauern, mil dem lmmergrün geschmückt,
und andere Trümmer ilme frühere Grösse andeuten.
Malerisch liegt unten am Berglusse zwischen Felsen
eine Möhle. Rabenstein, eiwa eine gule halbe
Stunde davon entsernt ruhl auf fester felsiger Unterlage
des wildromantischen Thales, das der Eschbuch dureh-
fliesst, ein geräumiges theilweise im Innern moderni-
sirtes Schloss, während andere Theile in Ruinen liegen.
Das Ganze in schönen Anlagen gewährt vom Thale
aus einen wahrhaft entzückenden Anblick. Weischen-
feld, wo der Zeubach in die Wiesent fälll, ist ein
Städtchen, dessen Lage wieder allerliebst genannt wer-
den mag. Die Trümmer alter Schlösser, und der so-
genannte steinerne Beutel. ein runder Thurm auf hohem
nun verschwunden ist.
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allein stehendem Fels, erhöhen das Interessane der
Ansicht, die schon viele Künstier zu Zeichnungen der-
selben veranlasst hat. Einer der schönsten Punkte im
Wiesentthale is! Gössweinstein. Ueberrascht er-
Dblickt das Auge nach dem Uebergang über das Flüss--
chen bei der Sachsenmühle das hochgelegene
Schloss, zu dem eine Treppe emporführt. Später er-
schein auch das nicht viele Hüuser zählende Bergstädt-
chen mit seiner im römischen Style erbanten Kirche,
an deren Vorderscite zwei Thürme sich über die Kirch-
schiffe erheben. Ein Kreufz, das auf einem kahlen
Felsen dem Schlosse gegenüber aulgepflanzt ist und
weil in die GCegend hinabsicht, verkündet uns. dass wir
uns in dem katholischen Theile unseres Landstriches
belinden; der Standpunkt jedoch, der zur Aufnahme
des Bildes in der Nähe einer Kegelbahn auf der Höôhe
genommen wurde, könnte nicht günsliger gewähll sein.
Sehr angerathen möchte von Gössweinstein aus ein
Abweg nach Mistelgau im Landgerichtsbezirk Boireuth
sein, weil man dort recht eigentlich auf dem Boden
slavischer Niederlassungen stcht. Die Landleute zeich-
nen sich dort durch Körperformen, Sitlen, Sprachen
und Trachten auflallend aus und man mag leicht ge-
neigt werden, die slavische Abkunst auch in den Phy--
siognomieen des männlichen und weiblichen Geschlech-
tes zu erkennen. Die bis auf den heutigen Tag be-
wahrte komische Tradition, dass die Mistelgauer einmal
bei anhallend schlechtem Welter auf Anrathen eines
Witzlings einen Burschen nach Nürnberg geschickt, um
aus dem damals berühmten Bestelmeyer'’schen Magazin
schönes Welter holen zu lassen, hat Sschon öster blu-
lige Köpfe gekostet. Dem Burschen halle man nümlich