Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
lelsen und drunten im Thale gleilet die Wiesent auf 
ihrem grünen Plane munter hin, gegen JNorden und 
Osten aber steigen das Schloss Creilenstein. Hollteld, 
das mannichlach geschmuickte Sanspareil mit scinem 
Wartlhurm, mit Buchenheinen, Anlagen und Gürten, und 
den Horizont begränzend das Fichlelgehirge auf, ein 
Rundgemälde, das der Benennung Cuckhüll jegliche 
Ehre erweist. 
Ganz von den empfungenen Eindrücken ertüllt, 
steigen wir hinab in dus Thal über die Wiesent hbei 
Niedersellendorf und betreten den Weg auf der Höhc, 
bestündig in Anspruch genommen von den Reilzen des 
Landschaftsreichhums, um nach Neideck am Bret 
zu gelangen, einc in Ruinen liegende Felsburg, durch 
ihre Trümmer noch ihren Umfang und ihre Stürke be- 
kundend, einst dic geachtelsle und grösste im Hag des 
ganzen Gaues. Sie besland aus drei Burghuten, die 
ihre Belesligung vervollkommten, sich gegenseilig un- 
terstältzlen und dem anzichenden Gegner Achlung ab- 
zwangen. Wem man in ihren vielen dunklen durch 
Schlingkrüuter, Moosc, Gestrüuche und Bäume ver- 
grünten, viellach gestalleten Steinresten, in denen nun 
Zicgen weiden, umherklettert, so erkennt man noch 
die drei Abtheilungen deutlich, deren eine mit dem 
chemaligen viereckigen hohen Wachtthurme noch an 
ihren chemaligen Besland crinnert. Neideck gehörte 
den Schlüsselbergen zu. jedoch lindet sich auch der Name 
der Neidecke’) in Urkunden vor. Aellere Burgman-- 
% Popo und Friedrich von Neideck sind im Jahr 1360 ge- 
nannt. (Der Roman: lleinrich von Neideck, dieser Riller- 
schmarren von Rebmann beweist nichls für den Namen 
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nen auf Neideck waren die Slübiche ““), denen die 
von Ochs lolgten, welche auf Gunzendorf 1583 aus- 
starben. Der Aufsland der Bauern, deren eigenili- 
cher Anlass die unsüglichen Qualen waren, unter die 
man Sie lhinabstiess, wozu die zu realistisch verstan- 
denen Lehren Luthers über die Freiheil in Chri- 
stenthume kamen, nahle sich Neideck bedrohend 
mit Feuer und Schwerl und es stand der Bung das 
Schicksal der Zerstörung bevor, wie es Burggeilenrcuthe 
Egloffstein, Cössweinstein, Hundshaupten, Kirchahorn, 
Dreisfeld, Rabeneck, Veilbronn, Weiher, Wieschiisels 
Wiesenthau, Wustenstein, dann Aulsess, Freyentels, 
Burggrub. Creisenstein, Zochendorf, Neuhaus, Waden- 
dorf. Sachsendorf, Plunkenfels und Weiher bereits er- 
lilen hatten. Streilberg und Hubenstein Plichen nur 
unversehrt, weil die rebellischen Hanfen den Markgra- 
sen fürchteten. Neideck, hinter dessen Mauern zur 
Vertheidigung Anslalten getroffen waren, konme aber 
dadurch gereltei werden, dass man den Buuern vor- 
Stelltc, dieses feste Schloss sei ja ihnen Schbst ein 
Nutlzen, sobald ein Feind in's Lund rücke u. dgl., wo- 
rauf sie sich bescheiden liessen. Allein Neideck's Un- 
stern erlosch doch nicht, der Markgraf Albrecht (Alci- 
biades), der gleich scinem ein Jahrhundert früher le- 
benden Ahn, Albrecht (Achilles), einen historischen 
Beinamen sich beigelegt, belahl seinen Truppen, die 
und das Geschlecht, da er noch dazu blos die Veberselzung 
eines englischen Romans sein soll.) im Wappen führten 
die Neidecke, die bald verschwanden, Muscheln. 
*#) Um das Jahr 1422 verschwanden sic, denn von dorl an 
konumt ihr Name nicht mehr vor. 
–N 
 
	        
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