Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
Jahre 1430 fielen die Hussiten in Aufsess ein und rich- 
leten gewalligen Schaden an, der nur langsam wieder 
reparirt werden konnte. Von den rebellischen Bauern 
1erslörte ein Haufen unter der Anführung eines beter 
Hofmann das Schloss Aufsess (1525), der spüler nach 
Forchheim auf die Foller gebracht und durch die Aul- 
sländischen selbst erschossen wurde, und im dreissig- 
jährigen Kriege wurde von den Kroaten Aufsess tolal 
2erstört. Aus dem Geschlechte der Aufsess, welche 
nach Oesterreicher als Reichsherren fülschlich für aus- 
geslorben angegeben erden, lebt gegenwärtig Hans 
Freiherr") von und zu Aulsess, Dr. jur. in Nürnberg. 
ein sehr fleissiger Geschichts- und Allerthumstorscher, 
Sammier und Ordner und lüchliger Musiker. Seiner 
Beharrlichkeit und Ausdauer verdankt das deutsche 
Valerland ein Inslilul, das, so vicllach auch angeloch- 
len, lür die wissenschallliche bislorische Forschung 
von unendlichem Nulzen und Werth sein muss, wenn 
durch regsie Theilnahme der Fürsten und Völker deut- 
scher Zunge den jelzt schon bedeutenden Anlängen ein 
erspriesslicher Forlgung durch Ralh und That gesichert 
wird. Wir meinen hier das germanische Museum, das 
im Jahr 1852 aul einer Versammlung deutscher Celehr- 
ter und Kunstforscher zu Dresden angeregt und be- 
schlossen und ein Jahr darauf als Nalionalinslilul be- 
gründet wurde, wie solche andere gebildete europüi- 
sche Nalionen bereits länger schon besilzen. Der Zweck 
Das Diplom der Freiherrawürde wurde dem Geschlecht 
im Jahr 1714 ertheill, indem früher ke solchen Diplome 
vorchanden waren, was aus einer späteren Nole klar wer- 
den dürfte. 
36 
  
des germanischen Museums beslehl nun darin, einen 
Centralpunkt zu bilden, in welchem dic einzelnen Staatls- 
suümmlungen Deulschlands zusammenlaulen, sich begeg- 
nen und ergänzen, wenn auch nicht in allen Original- 
schälzen der Lileralur und Kunst deutscher Vorzeit, 
so doch in Abgüssen, Zeichnungen, Abschriften eic. 
von den wesentlichsten und besten Gegenständen, um 
dem Forscher in den meisten Füllen die Originalien 
selbst entbebrlich zu machen. Aus diesen sorgfüllig 
und so vollsfündig als möglich zusammengeleiteten 
Ouellen, die vorläulig bis 1650 (Abschluss des Mittel- 
allers) reichen, sollen durch tüchlige Fachmänner so- 
wohl wissenschaflliche als populäre Schrislen zur Kunde 
der Geschichte, des Lebens und Sirebens unserer Vor- 
lahren in Stadt und Land hervorgehen und zu möglichst 
billigen Preisen verbreitet werden. Dabei wird ein Cen- 
tralrepertorium für die sämmtlichen in Deutschland vor- 
handenen 2erstreuten Sitaals- und öffem#lichen Sammlun- 
gen angelegt, woraus zu ersehen ist, was an Quellen 
und Denkmälern der Geschichte, Literatur und Kunst 
deutscher Vorzeit bis 1650 exrislirl und wo es 2u sin- 
den isl. Diesc in organisch-wi haftlicher Ordnung 
unterhallenen beschreibenden Kalaloge därsten später 
bis auf die letztzeit von dem germanischen Museum 
lorlgeselzt werden. „Eine Zeitschriflt: Anzeiger für deut- 
* Kunde“ erscheint als zweckentsprechen- 
des Organ des Instiluls und ein Anfrage , 80 wie ein 
literarisch-artistisches Bureau ist da, um historische Ar- 
beilen von Gelehrlen und Kunslforschern zu unterslülzen, 
und Anfragen, die sich auf spezielle Zweige der Ce- 
schichis-, Rechis-, Sillen- und Sprachkunde, so wie 
Kunst beziehen, sowohl schriltlich als bildlich zu erle- 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.