Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
  
Beleuchtung eine sehr schöne zu nennen, wie denn auch 
Egloffstein im goldnen Scheine der Morgensonne vom 
Schlosse zu Hilpollstein aus (das zu besuchen wir sehr 
anrathen und dessen bistorischer Beziehungen wir wei- 
lter oben gedacht) sich vorzüglich gut präsentirt. Die 
Herren von Egiloffstein gehören einem alten Rilterge- 
schlechie an, denen bis 1680 auch Burggailenreuth eigen 
war, 8so wie auch eine Mühle in Muggendorl. Im Jahr 
1184 erscheint ein Heinrich ron dem Steine des Agi- 
lulf, der wahrscheinlich das Schloss gebaut und von 
dem sein Geschlecht den Namen Agilullsstein erhalten, 
hat, der in Egloffstein überging. Wie jedoch Familien- 
glieder selbst annehmen, slammt ihr Ceschlecht von 
Bärenfels oder Bärenthal ab, Was, Wepigstens#darin 
Grund lindel, dass die Egloffstein einen Büren in ihrem 
Wappenschilde führen. Die Familie ist sehr weit ver- 
gzkJeigt und mehrere Glieder derselben sassen auf den 
Bischofsstühlen von Regensburg, Würzburg und Bam- 
berg. und duher schreibl sich ein Fideicommis, worun 
alle Familienglieder parlicipiren. Bei diesen Grunder- 
werbungen belindet sich auch Kunreuth im Landgerichte 
Forchheim. Vom Jahre 1398 — 1418 war Friedrich von 
Egioffstein Deutschmeisler, daher die Egiolstein'sche 
Kapelle in der Jakobskirche zu Nürnberg. Ein Ahnherr 
der Egloffstein errichtete zu Gunsten seines jüngeren 
Saohnes ein Majorat, welche Bevorzugung den ülleren 
Bruder So erbitterte. dass er aus dem gemeinschafl- 
lichen - Sbehlosse zog und für sich eigene Gebäude, eins 
auf dem Berg oben hinter dem Amtshaus und ein an- 
deres im Dorle, dem Wirthshaus gegenüber, auffühmne, 
dem er den Namen „neuer Bau“ gab. Unter Friedrich 
dem Crossen thaten sich Egloffsleine bedeutend her- 
  
vor, 80 dass sie, in den Gralenstand erhoben, zu den 
Bären in ihrem Wappen Adler erhiellen. Auch in Wür- 
lemberg gelangien Eglolfsleine zu Uuhm und Ansehen. 
Eine Linic heisst die Fuldu'sche, sic sStammt von einem 
Herrn von Eglolfstein, der eine ungarische Magnalin 
helichte und katholisch wurde, welche Conlession auch 
die Nachkommen annahmen. während die übrigen 
Egloffstein seil 1561 zu dem prolestantischen Glauben sich 
bekennen. Das Schloss litt bedeutend im Bauernauf- 
slande (1525), die rohen zügellosen Haufen zerstörten 
es und plünderten, was sie antrasen. Auch die Fehden. 
welche die Riller in der Vorzeil hart an einander trie- 
ben, selzten nach Art jener kleinen Kriege dem Schlosse 
„Iller arg zu, dllein der zugelügte Schaden ward jedes- 
mal bald wieder ausgebessert und wie wir heut zu Tage 
Qas, Schloss schen, sind seine inneren Räume vollslän- 
dig bewohnbar. Aufl dem Egloffsteiner Schlossberg 
wird man von der sehr hübschen Aussichl lange fest- 
ehallen werden und sich von dort aus auf das Wolls- 
berger Felsenschloss begeben, wo die Aussicht zwar 
eingeergter, als auf Egioffstein ist, jedoch dieses, wie 
Hilpohstein, zu beiden Seilen und eine anziehende Ber- 
Geslerne zu einem anmuthigen Bilde sich vereinen. Als 
der Erbauer des Wollsberg wird von dem gegenwärli- 
gen Besitzer ein Graf Conrad von Bamberg angegeben, 
diese Noliz ist aber so unbestimmi, dass wir lieber 
einer anderen Angabe folgen, die den Wollsberg im 
dreizehnten Jahrhundert von einem Rittergeschlechte 
erbauen lässt, das bald aus der Geschichte verschwin- 
det und die Borg den Egloffsteinen in die Hände 
lieserl. Ein anderer schöner Punkt ist Leienlels zwi- 
schen Obertrapppach und Pollenstein. Bei dem Besuch 
  
 
	        
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