musste die Ersolge bedingen und, der Protestantismus,
bald naeh der Resormation weit glücklicher in seinen
Prozessen, da ihn sogar Münner begünsligten, wie die
Bischösfe Lorenz von Bibra in Würzburg und Georg
von Limburg zu Bamberg, wo der Custos Schwan-
häuser mit seinen beiden Caplänen in der Gangollskirche
den Lehren Luther's das Wort redete, und sogar die
päpstlichen Bullen gegen Luther nicht bekannt gemacht
werden durfien, kam späler wieder hinter die allenthal-
ben scharf auftretenden Hemmungen, Verfolgungen und
Zwangsmassregeln, die von andern Kirchenhäupiern,
wie Bischof Conrad von Thüngen zu Würzburg, Wei-
gand von Redwilz zu Bamberg ausgiengen, nachdem
die früheren gestorben oder entfernt worden waren.
Der Markgraf Casimir hatte nur wenig für die Reformalion
gelhan, desto mehr sein Nachfolger Georg der Fromme,
der zugleich mit Nürnberg einen Convent zu Schwabach
(1528) beriel, auf dem 17. Artikel bestimmt wurden,
die in Refor aEngelegen! Norm sein solllen.
Auf diese Weise ordneten sich doch allmählig die pro-
lestantischen Dinge mehr zum festen Beslande. Als die
Universiläten die protestantische Gollesgelahrtheit in die
Hände bekamen und das Studium der Theologie be-
sorgten, um für die Seelsorge bedacht zu sein, waren
die Studenten aufgeräumte Leute und guter Dinge und
liessen später einem gesunden Rationalismus die Ober-
hand in ihrer gesammien geistlichen Sphäre. Im Ver-
lause der Zeit und als man mehrere ralionalislische
Theologen der Hohlköpfigkeit beschuldigie, trat die or-
lhore Theologie in die Schranken, unterstützt, wie es
zu ihrem Gedeihen die Jünger nur wünschen können,
mit Gelangennahme der Vernunft unter die Macht des
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unbedingten Glaubens an Alles, was Lulher beibehalten
hal, weil er es nicht exeludiren durslle, wollle er nicht
das Kind mit dem Bade verschüllen. Diese orthodore
Richlung der protestantischen Theologen ist auch in
der fränkischen Schweiz die vorherschende, wie ihr
die Regierungen allenthalben zugethan sind. Der Ka-
tholizismus akkomodirt sich bald den Umständen, bald
kehrt er sich cum ira et studio gegen den Protestamis-
mus, es kommt nur darauf an, in welchem Lande es
gGeschicht. Es gab eine schöne Zeil. in der Protestan-
len und Katholiken friedlich einander gewähren liessen
bei dem Bau der Himmelsleitern. Es gab aber auch
Zeiten, wo der Katholizismus sich in die Brust wars
und Könige Bischöfe in's Gefüngniss abliefern liessen.
Wo ein katholischer Priester in der Kirche gemischte
Ehen, zwischen Katholiken und Protestanten geschlossen,
cine Todsünde, wo man Fürstenkinder aus solchen
Ehen zweischlächlige Bastlarden zu nennen wagte.
Man gehe für diese lelztere Anführung nur elwa 17 Jahre
Zzurück und man wird die Wahrheit in noch anderen Beispie-
len bestätigl finden. Auch in der fränkischen Schweiz wollte
damals der Kotholizismus in seinen Exorcismen undplum-
pen Controversen gegen anderwärts nicht zurückbleiben.—
Billigerweise wird man uns auch einige Worte
über die Juden im Lande vergönnen. Dieses un-
glückliche über die ganze Erde zerstreute Volk, das
gleichwohl seinen scharf ausgeprügten Typus be-
hallen hat, verdankt den entselzlichen Druck, den
es 80 lange erdulden mussle, theils äusseren Ver-
hällnissen, theils eigener Schuld. Weil sie Jesum Chri-
stum an's Krentz schlugen, der sich von ihrer Religion
abwandte und das lleiligthum ihres Glaubens angrifl,