Full text: Die Fränkische Schweiz in Stahlstichen.

  
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berg sich begaben, auch Bernhard von Weimar mit 
seiner Belagerung von Forchheim unglücklich war, end- 
lich die bekannte Niederlage der Feinde der Kaiser- 
lichen bei Nördlingen am 6. Seplember 1634 stall ge- 
habl, was Alles die Katholiken ermuthigen musste, zu- 
dem auch Kaiserliche in der Nühe lagen. Bis auf die 
Neige musste das Lündchen den Leidbecher trinken. 
Fortlwährende Mappenzüge, Contributionen, Einquar-- 
lierungen?), Plage auf Plage, dröhnte noch im Jahre 
1647 der Kanonendonner von den schwedischen Schan- 
zen gegen die arme Stadt Weischenfeld, die als Sühne 
für den dem Rabenslein zugefügten Schaden hart zu 
dulden hatte. So riel aber auch der Kleine Strich Lan- 
des gelillen halle durch die verschiedenen Entwicklun- 
gen in Zeil und Raum, immer wohnie ihm die Krast 
inne, sich wieder aus allen Niederlagen und Trübnissen 
zu erheben, und frischgeslärkt muthig einer neuen Zu- 
Kunft enlgegen zu treten. Auch die Stürme des dreissig- 
jährigen Kriegs und ihre Folgen verharschlen, wie all 
das Weh, das früher durch die Hussilen, durch den 
Bauernkrieg, die Gränzen durchbrochen hatte. Die Wo- 
Sen des siebenjährigen Kriegs brandelen nur schwach 
an den äussersten Punkten des Ländchens, in Eber- 
mannsladt im Jahr 1557, wo Obrist Mayer 1500 Mahn 
Preussen nach Culmbach führte; ein Jahr daraul in 
"i)Welche Last diese Einquartierungen für die ohnchin armen 
Landleute waren, auch die Bürger hatlen’'s nicht besser, mag 
Folgendes beweisen: ein Kriegsmann nahm Häglich 1 Plund 
Fleisch, 2 Pfund Brod, 1 Maas Wein oder 2 Maas Bier, 
ein Reitersmann überdiess 6 Pfund Haber, 10 Pflund leu 
und 3 Bund Siroh in Anspruch und mussie es bekommen. 
  
Hollfeld auf dem Zuge des Generals von Driesen nach 
Bamberg und 1759, wo die Preussen Lager bei Auf- 
sess, beim Hexenbusch und bei Ebermannstadt schlu- 
gen und Prinz Heinrich die Feinde zurückwarl. Die grosse 
französische Revolution zu Ende des vorigen Jahrhun-- 
deris, der ein Königshaupt zum Opfer fiel, hatle ihre 
wilden Nachklänge und 1796 sah das Frankenland die 
Schaaren der Sambre- und Maasarmee unter General 
Jourdan, die so schrecklich im Bambergischen hausten; 
die fränkische Schweiz dagegen verlor nur einige Bauern, 
in der Nähe von Muggendorf. die von Marodeurs er- 
schossen, dadurch gerächl wurden, dass die Bauern 
französische Traineurs in die Höhlen slürzten. Die 
Herrschaft der Markgralen endete mil dem Markgrasen 
AleKander, der 1791 vom Schauplalze dieser kleinen 
Despoten abtrat und dem Könige von Preussen Friedrich 
Wilhelm III., seinem Verwandten, Land und Leute in 
Franken überliess. Dic Huldigung erfolgte mehrere Wochen 
spüter. Der Tauschtraktal zu Anfang des 19. Jahrhunderts 
endele aber das preussische Regiment in der fränkischen 
Schweiz. Der König Maximilian Joseph I. von Bayern 
wurde darauf Herr und der Frieden von Luneville (1801) 
hatte diesem Herrn auch das Bisthum Bamberg zuer- 
kannt. Wie also nach dem Verdrängen des Heiden- 
thums“) das Land nur einen Glauben (die Juden 
*) Das lleidenthum ragt übrigens noch in unsere heutigen 
Zustände durch Beibehaltung von Sitten und Gebröuchen 
herein. Die Kinder spielen am Sonntag Lätare das Tod- 
austreiben. Die Trauerweiber nehmen ein weisses Tuch 
um. Dem Todten, der aus dem Hause getragen wird, 
  
 
	        
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