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denselben geselzte Hoffnung, die ihn zu’einer so weilen
Reise von der Heimath nach Regensburg angetrieben.
Der Mann lachte dem Bäuerlein geradezu in's Gesicht
und hieltihm das Sprichwort vor. Träüume seien Schäume.
habe, ihm doch selbst auch gelräumt, er solle nach
Rothes ühl gehen, dort stehe ein alles Kapellenge-
mäuer worunter da, wo der Allar gewesen, ein gold-,
der Fuchs vergraben sei. Der Buuer sah gross drein.
als r seinen Heimathsort nennen hörte und die Kapelle
dazu, aus der #er ost zu Goll im Himmel Gebete ge-
schiokt hat. Was ihm der Mann gesagt halle, liess
ihn nicht schlasen, und als der Morgen graute, ging er
über die Donaubrücke und zog seinen Hut und das
schwarze lederne Köppchen drunter ab vor dem Dom,
der dunkel in die Dämmerung hineinragte.
Den Heimweg legie er noch schneller zurück, als die
Strecke von Holhenbühl nuch Regenshurg und die Seinigen
(reulen sich, als er mit einem frohen „Grüss Goll“ in die Stube
trat. Die Frau fragte nun aber sogleich, wo er Glück
und Reichthum habe, nach denen er ausgegangen. Er
wies nach der Kapelle draussen und die alte Gross-
mutier nickte wieder mil dem Kopfe. Wo der Allar
der Kapelle sich befunden, grub nun der Bauer liel in
die Erde, da stiess er mit der Schaufel auf elwas Fesies
und aus dem schwärzlichen Sande glünzte es wie lau-
teres blankes Gold. Und wirklich zog er einen schwe-
fren aus Gold gearbeiteten Fuchs aus dem Boden her-
vor. der ihn und die Seinen reich und glücklich, aber
keineswegs slaul und übermüthig machle. Der Segen,
den ihm Gott in seine Träume gewebt, blieb bei ihm
und er und die Seinen blieben in beständiger Ergeben-
heil und Treue, Liebe und Ehrfurcht bei Goltt.
Die Riesenburg.
Man hal es viellach versucht, die Entstehung von
Orts- md Menschennamen nachzuweisen, allein rein
historische Begründungen hal man nur in sellenen Fäl-
len aufweisen können, das Resullal beschrünkte sich
gewöhnlich au Anekdolen oder Sagen. So ist es auch
mit der BRiescoburg, über welche folgende Sage existirt.
Zu den Zeiten des Kaisers Heinrich I, der bekanntlich
durch den Bau der Städte die Gullur des Volkes beför-
derle, geschah es, dass die beule- und kriegslusligen
Hunnen mit ihren flinken Dferden in's deutlsche Reich
einlielen und sich gegen Erlegung eines Tribuls einen
neunjährigen Walffenstillstand erkümpften. Als die neun
Jahre um waren, forderten sie den Tribut wieder, allein
der Kaiser schickte ihnen einen räudigen Hund und die
erbillerten Ungarn kamen Vieder. Damals wohnte aul
der Höhe der Rabeneck eine Riesenlamisic mit einem
allerliebsten Mägdlein, deren zarier Glicderbau merk-
würdig abstach von den kolossalen Formen der Acllern.
Man erzählie sich Wunder von der Slärke des ausser-
ordentlichen Mannes, dem die Sage den Namen Bucdo
beilegt, wie sic sein Töchterlein Iulda heissl. Die Be-
Wohner der Gegend sahen anfangs furchisam aul die
hohen krähigen, man darf wohl sagen, gewalligen Ge-
stallen Rucdo's und sciner Lebensgelührtin, dech die
schöne Hulda verscheuchle mit dem Wohllaut ihrer
Slimme und den lieben Kindesaugen pald die Furcht,
und, da Rucdo zu seiner Leibesnahrang, wie er es in
Seiner früheren Heimath, dem Riesengebirge, auch ge-
than, die Wülder von wilden Raubthieren säuberte. so
lemiten die Nachbarn die Familie achlen und lichen und