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in mythische Bezichungen gebracht worden war. In
einer Sylvesternacht, in der vor älleren Zeiten der Aber-
glaube noch ein grosses Feld bebaute, hatlen sich die
Bauernburschen um den warmen Osen der Wirthsslube
geselzt und erzählten sich allerlei Begebenheiten. wo-
bei auch die Muthprüklungen aul's Tapel kamen. Da
meinte ein vorlauter Sprecher., der Sspüter schr
Still wurde, ol’s wohl unter ihnen einen gübe, der das
Gerippe draussen vom Windloch weg und hereinzubrin-
gen Sich gelrauc, sie wollten dafür eine Jumme aus-
selzen. Und sie Zogen ihre ledernen Geldbeutelchen
aus den Taschen und leglen eine Summe zusammen,
mit der sich schon ein flotler Neujahrstag abhallen licess.
Aber an das Wagstück wollle eben doch Keiner. Da
lasste sich die Wirthsmagd, ein hübsches Ding von
kaum zwanzig Jahren, das Herz. „Was ist dadei!“
dachte sie, „die Summe kannst du woll verdiencn.“
Von den Burschen war aber einer, der halle ein Aug'
auf das Mädel und sic war ihm auch gul und hatte ihm
schon viel zu Gelallen gelban. „Thuss nicht, lUanna,“
sagle er. als die Blagad meinte, „um die Summc will
ich Euch das Gerippe wohl hercinholen.“ Und sie ging
wirklich in die rabenschwarze Nacht binaus mit einer
Laterne, die ihren schwachen Schein auf den gelblich-
ten Boden des Gangsleiges hinwarf. Der Wind wehle
scharf und schnilt ihr eisig in's Gesicht und ihre Zähne
klapplen nicht blos zusammen vor der Kälte, es war
auch Furcht dahbei, die sich mit den Schrillen mehrte
und am höchsten stieg, als das Heulen des Windlochs
entselzlich durch die weile öde Stille lönte. Sice war
daran, unverrichleter Sache umzukehren, allein die
lockende Vorstellung von der Summe, die lür das Wag-
stück ausgeselzt war und deren Besitz in ihrem Willen
lag, dann die Bravour des Vollbringens spornien sie
zum Weilergehen, und so kam sie zu der Stelle, wo
das Gerippe an den Schafl des Krentzes angelehnt war,
woran ein hölzernes Chrislusbild hing. Das Geheul des
Windloches dünkte ihr lauter und fürchlerlicher, eine
bange Minule schweble wie Frevel über ihrem Haupie,
als sie die Lalerne auf den Boden selzte. „Es muss
sein,“ riel sie in höchster Angsl des Herzens aus, kreulzle
die Knochenarme des Skeletlts über ihre Brust zusam-
men und eille mit der wunderlichen Last auf dem Rücken
von dannen. Im Wirthshause sprachen die Bursche
durcheinander, ob’s die Magd wohl ausführen werde,
.b nichl, und es sei eigentlich doch eine frevelhafte Zu-
mulhung gewesen, von der man nicht wissen könnc,
was nachkomme. Und dem Burschen, der ein Auge
auf das Mädchen hatte, stlieg es südheiss auf zum Her-
zen und Hirn. „Lasst's drum,“ meinte ein bedüchtiger
Mann, „das ist so rasch nicht abgethan, Ihr sollt wohl
schen, dass die Dirne leer kommt, denn wie sollte sie
das Gerippe nur transporliren können.“ Da ging die
Thüre weil auf und die Magd trat mit dem Gerippe auf
dem Rücken ein und schüllelte es ab auf den Tisch
zwischen dic vollen Kannen und Gläser hinein. Da
lag's nun und der Schädel grinzte die Burschen an, die
vor Entselzen zurückgewichen waren. Das Celd war
von der Magd sauer verdient, aber die Burschen woll-
len gerne noch doppelt so viel zulegen, wenn sie das
Skelcil wieder hinaustragen würde. Einmal war der
Schrecken überstanden, das zweile Mal konnie es ja
80 Sschwer nicht mehr werden und doch noch eine dop-
pell so grosse Summe. „Es Zill,“ sagie sie, lud sich