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Kostbarkeiten verborgen haben, um dieselben bei den gegen sie ver—
hangenen Verfolgungen zu sichern, zur Zeit der Aot davon Gebrauch
zu machen und sie gelegentlich nach und nach unbemerkt fortzu-
schaffen. Da nun aber ihre Vertreibung plötzlich erfolgte, so hatten
sie sich eilig, glücklich, nur mit dem Leben davon zu kommen, fort—
begeben, und so die Schätze, deren Lagerstätte nur wenigen bekannt
gewesen, verlassen müssen. Diejenigen, welche Wissenschaft davon
gehabt, waren gestorben und verdorben, und so ruhten diese Reich—
tümer noch im Schoße der Erde. Am Tage Ursulä des Jahres 1618
ging nun der Seidauer Martin Reike in diese Kluft, und gelangte
an eine mit mehreren NRiegeln und Schlössern verwahrte eiserne Türe.
Plötzlich vernahm er ein starkes Bauschen, gleich einem vom Felsen
herabstürzenden Wasserfalle, und bemerkte, wie sich Schlösser und Riegel
von selbst lösten. Ein furchtbarer Knall erfolgte; den Bauer ergriff
die größte Angst und Bangigkeit, und zitternd und bebend enteilte
er der Höhle, die sich vor seinen Augen verschloß und deren Stelle
und Eingang er nimmer fand.
IV. Einst soll in diese verrufene Höhle ein Bauer ziemlich
weit hineingegangen und an eine verschlossene Tür gekommen sein,
weil ihn aber Grausen anwandelte, ist er ohne weiteres Nachforschen
wieder umgekehrt. In dieser Höhle soll sich nun aber ein großer
von Kerzen erhellter Saal befinden, in dem an einer langen Tafel
die Geister dieses Berges sitzen und zur ewigen Strafe in Haufen
Goldes wühlen müssen. Vor längerer Zeit soll aber hier des
Nachts ein kleines graues Alännlein mit langem, schneeweißem
Barte bemerkt worden sein. Dies hörte ein gewisser Reichard aus
dem Dorfe Seidau und beschloß die Sache genau zu untersuchen.
In einer finstern Nacht machte er sich, nachdem er von den Seinen
rührend Abschied genommen hatte, auf den Weg. Kaum hatte er
die Spitze des Berges erreicht, so stand auch schon das graue Alänn-
lein vor ihm. So mutig Reichard erst gewesen war, so verzagt
war er nun, doch erholte er sich bald wieder und fragte das Männ-
lein, wer es sei und was es hier zu tun habe. Sch bin, erwiderte
es mit froher Hast, ein Geist aus diesem Berge und bin um eines
Versehens willen von den anderen Berggeistern verdammt, hundert
Jahre lang allnächtlich diesen Berg auf= und abzusteigen, bis der
Tag meiner Erlösung Kkommt, und du, fuhr er fort, bist bestimmt,
mich zu erlösen, und das geschieht, wenn du allein den ungeheuern