Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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1167. Der Putzkauer Ziegentod. 
Archiv des Vereins für Sächs. Volkskunde. 
Die Bewohner des Dorfes Putzkau bei Bischofswerda werden 
von ihren Aachbarn hauptsächlich wegen der Kirmes geneckt. Man 
erzählt nämlich: Zur Kirmes schlachten die Putzkauer alle ihre 
Ziegen. Der Sonnabend vor dem Kirchweih-Sonntage heißt darum 
auch der „Putzcher Ziegentod“. Da ist der Himmel gerötet von 
dem vergossenen Blute der Ziegen. Der Miedermüller zu Putzkau 
aber kann an jenem Tage nicht mahlen, da sich die ins Wasser 
geworfenen Ziegendärme um sein Wasserrad schlingen und dasselbe 
zum Stillstand bringen. 
Vor der Putzkauer Kirmes haben auch die Tapezierer viel 
Arbeit. Sie müssen in Putzkau Wände polstern, damit die Kirmes- 
gäste, wenn sie von dem zähen Kuchen abbeißen und mit großer 
Kraftanstrengung ein Stück loskriegen, sich dabei nicht den Hinter- 
kopf an der harten Wand einschlagen. 
1168. Die Sonnenuhr zu Weißenberg. 
Archiv des Vereins für Sächs. Volkskunde. 
Das Städtchen Weißenberg hatte einst eine Sonnenuhr an- 
geschafft. Deren schöne orangengelbe Farbe verschoß sehr bald. Da 
beschloß der wohlweise Magistrat, die Sonnenuhr solle an der Nord- 
seite des Rathauses angebracht werden. Aunmehr wurde jedoch 
bemerkt, daß die Sonnenuhr auf der Schattenseite keine Zeit mehr 
anzeigte. Da faßte der Mlagistrat einen anderen Beschluß: Die 
Sonnenuhr wieder an der Südseite aufzuhängen, jedoch einen Kasten 
über dieselbe anbringen zu lassen. 
1169. Die Weißenberger Butterschnitte. 
Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Bd. II, S. 163 ff. 
Es wollte einmal der Kurfürst nach Polen fahren, und die 
Straße ging unten bei Weißenberg vorbei. Und sie standen alle 
  
Weißenberg ist das Schilda der Lausitz.
	        
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