l. Geschlechker-, Helden- und Schildsagen.
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1188. Das Bestehen des Hauses Sachsen.
Meiche, Sagenbuch der Sächs. Schweiz, Ar. 1; Hofmann, Das Meißner
Hochland, 1842, S. 387; Gräße, Sagenschatz des Königreichs Sachsen, 1874,
Bd. JL, Ar. 2.
Auf dem großen Winterberge stehen sieben herrlich gewachsene
Buchen. Von ihnen geht im Volke die Sage, daß, sobald diese
Bäume eingehen würden, das Haus Wettin die Krone verlieren
und ein fremdes Zepter über Sachsen herrschen solle; einige er-
zählen sogar, daß dann der Türke ins Land kommen werde.
1189. Von Markgraf Dietrich, wie er den Papft erschrechte
und des Kaisers Ehre rettete.
Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Bd. II. S. 21 ff.
Zur Zeit als Kaiser Friedrich der Rotbart des deutschen
Volkes König war, da war Dietrich, Konrads Sohn, ein Mark-
graf der Lausitzer und war ein gar tapferer, unerschrochener Herr
und treuer Dienstmann des Kaisers.
Es war aber dazumal Krieg in Welschland, und der Herzog
von Sachsen (Heinrich der Löwe) war dem Kaiser ungetreu, aber
Markgraf Dietrich blieb bei seinem Herrn wie im Glück so im
Unglüch. Da ward bei Legnano eine große Schlacht geschlagen,
und der Kaiser ward besiegt und zog nach Venedig, um Frieden
zu machen mit dem Papste.
Der Rham gar stolz zu Boß einhergesprengt, und der Kaiser
ging ihm entgegen, beugte sein Knie vor ihm und hielt ihm demütig
den Steigbügel. Da juckte den Papst der Hochmut, und er setzte seinen