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Fuß auf des Kaisers Nacken und sprach: „Auf Löwen und Ottern
wirst du gehen und treten auf junge Löwen und Drachen."“" Und
Markgraf Dietrich stand auch dabei, der ergrimmte im Herzen über
die Schmach, rief seinem Herrn zu: „Mein Kaiser, man beschimpft
deine Würde,“ und schritt mit wütender Gebärde auf den Papst
los. Da erschrak der feige Welsche, und es reute ihn sein Uber-
mut, hob schnell den RKaiser auf, küßte ihn in großer Hast und
sprach, er wolle den Kaiser nicht loslassen, bis er ihm Leib und
Leben zugesichert hätte.
1190. Wie Markgraf Heinrich der Erlauchte zu dem Bei-
namen „Hammer“ gekommen ist.
G. Fabricius, Origines Saxon. (ed. 1597), S. 574; Gräße nach
Melissantes Bergschlösser, S. 133.
Dem edlen Alarkgrafen Heinrich (r 1288) wurden schon von
seinen Zeitgenossen und den nächsten Geschlechtern nicht nur einer,
sondern mehrere Beinamen gegeben. So führte er neben dem in
der Geschichte feststehenden Mamen der „Erlauchte", den des „Milden“.
Gelegentlich wurde er aber auch „Hammer“ genannt, weil er dieses
Wort häufig im Munde führte.“
1191. Wie die Raute in das sächsische Wappenschild
gelangte.
Gräße, Rd. I, Nr. 1; Crantz. Sax., V., 26, IX., 19; Horn, Sächs. Hand-
bibliothen, Bd. I, S. 16; Beust, Histor. Aufs. über die Sächs. Lande,
Altenb. 1797, Bd. I, S. 53; A. B. J. Michelsen, Uber die Ehrenstücke
und die Rautenkrone als histor. Probleme der Heraldik, Jena 1854, 40;
s. a. Sachsengrün 1861, S. 145.
Als der Herzog Bernhard von Askanien durch Kaiser Friedrich I.
mit dem Herzogtum Sachsen, welches Heinrich der Löwe, nachdem
* Aach Melissantes: „Daß dich der Hammer!“, nach Glafey, Rern
der Geschichte: „Botz Hammer!“ Die älteste Erwähnung dieses Namens
findet sich in den Altenzeller Annalen, S. 85 („Henricus illustris dictus
Lomar“). Uber seine Bedeutung vgl. M. Arch. f. Sächs. Gesch., Bd. XVII,
S. 12 ff. und Bd. XXIII, S. 319 ff.