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mit eigenen Händen zwölf Körbe voll Steine an die zwölf Ecken
des heiligen Gebäudes und ließ sie weihen zu Ehren der heiligen
Mutter Ml-aria und des heiligen Apostels Jakobus.
1196. Die Eiche bei Hartenstein.
Gräße, Bd. I, Nr. 557; poetisch beh. v. O. Föhrau (Fr. v. Biedermann),
Eine Sängerjugend, S. 120.
In dem beim Schlosse Hartenstein liegenden Walde befand
sich vor vielen Jahren ein ungeheurer, prächtig belaubter Eichbaum,
von dem man erzählte, daß sein Bestehen auf geheimnisvolle Weise
mit dem Schicksale des Schönburgschen Hauses verflochten sei. M-an
sagte, wenn der Baum umgehauen werde, würden drei GElieder
des Schönburgschen Stammes sterben. Im Jahre 1840 (7) stürzte
der Baum um, und wirklich starben Rkurz darauf drei Schönburge.
(Val. Ar. 1188.)
1197. Der Wappenschild der Schönburge.
Gräße, Bd. 1, Nr. 555; novell. beh. v. Dietrich, Die rom. Sagen des Erz-
gebirges, Bd. I, S. 33 ff.
In der letzten Schlacht, welche Karl der Große dem tapfern
Sachsenfürsten Wittekind lieferte, Kam er in einem Einzelgefecht
sehr ins Gedränge; schon waren die meisten der MNitter seiner Um-
gebung gefallen, nur er allein widerstand noch mannhaft dem feind-
lichen Andrang. Plötzlich traf ein mit gewichtiger Hand geschleudertes
Felsstück seinen Schild, derselbe zersprang, und Karl hatte nur noch
sein Schwert zur Verteidigung. Da erhob sich aus dem Leichen-
haufen, der rings um ihn aufgetürmt war, einer seiner gefallenen
Getreuen und reichte ihm seinen Schild. Kaum hatte er sich damit
zu dechen begonnen, als auch schon Hilfe nahte und die Schlacht
sehr bald zugunsten der Christen endete. Noch vorher aber hatte
der edle Frankenkönig seinen Retter in der Vot unter den Sterben-
den und Verwundeten herausgefunden und ihn glücklicherweise
noch am Leben angetroffen. Er erkannte ihn als einen Schönburg.
Derselbe führte bis dahin nur ein einfaches Silberschild ohne