Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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woraus man den Namen Bienaue zog, der sich später in Bünau 
umformte. Die Familie der Bünau war in ihren Seitenlinien 
so zahlreich geworden, daß allein in der Schlacht am Weißen Berge 
200 Bünauische KRitter gefallen sein sollen. Infolge davon starb 
aber auch das Geschlecht bis auf drei Glieder aus, welche die Namen 
Günther, Heinrich und Rudolph führten. Diese drei gelobten nun, 
daß Rhünftig jeder neuentstehende Sproß einen dieser Mamen führen 
solle, und so ist es auch geblieben. 
Man erzählt nun, daß ein Heinrich von Bünau, welcher als 
Erzbischof und Kurfürst von Mainz einst eine Kaiserkrönung voll- 
zogen hatte, von dem Kaiser Konrad III. die Erlaubnis erhielt, dem 
Wappen seiner Familie statt des zweiten Helmes den Kurhut auf- 
setzen, den Nachkommen seines Stammes nur die Führung der 
Aamen: Günther, Heinrich oder Rudolph erlauben und das Geld, 
welches er durch die Verwaltung seines Bistums erworben, den 
Seinen vererben zu dürfen. (Seitdem ist das Bünausche Wappen 
ein vierfach geteilter Schild, der in zwei Abteilungen viereckig mar- 
kierte Felder, in den anderen zwei Löwenköpfe über einer Lilie ent- 
hält; der Kurhut mit zwei Pfauenfedern und ein Helm mit zwei 
aufstrebenden Flügeln geschmückt stehen auf der oberen Kante des 
Schildes.) Dies habe der Kaiser bewilligt, und aus dem Gelde, das 
sich auf etliche Tonnen Goldes belaufen, seien acht Stammhäuser 
der Familie, zwei in Böhmen, zwei in Meißen, zwei in Thüringen 
und zwei im Vogtlande, angekauft worden. 
1206. Wie die Familie von Bünau einft in den Besitz von 
Prossen gekommen ist. 
Gräße, Bd. 1, Mr. 191; Süsse, Historie von Königstein, S. 231. 
Es hat sich der ehemalige Erbbesitzer des jetzo hochgräflichen 
Thunschen Hauses, Rudolph von Bünau, als er nebst andern pro- 
testantischen Herren seines Glaubens wegen in Böhmen nicht mehr 
hat unberuhigt bleiben können, im Jahre 1630 dahin entschließen 
müssen, Tetschen und zugleich überhaupt das Böhmerland zu ver- 
lassen. Deswegen hat er sich mit seiner Familie auf ein Schiff 
begeben und ist den Elbstrom herabgefahren und hat dabei den 
Entschluß gefaßt, daß, wo das Schiff an den meißnischen Elbufern
	        
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