— 992 —
auch die vornehmsten gewesen, die ihren Herrn erlöst, hat man sie,
die vorher die Rehfelder geheißen, auch ein Reh in ihrem Wappen
geführt und einem Dorfe in der Lochauer Heide jenen Namen ge—
geben, nunmehr die Löser genannt.
1217. Das Geschlecht von Lüttichau.
Köhler, Sagenbuch, Ar. 487; Gräße, Geschlechts-, Namen= und Wappen-
sagen, S. 98. Nach Hesekiel, Wappensagen, S. 175.
Das Wappen der Herren von Lüttichau sind zwei Sicheln und
drei schwarze Federn. Die Sage erzählt hierüber folgendes: Es
soll einst ein deutscher Kaiser in den -#ederlanden gegen die Fran-
zosen im Felde gestanden haben und in der Nähe von Lüttich mit
dem feindlichen Heere zusammengestoßen sein. Anfangs war dieses
im Vorteil, allein ein adliger Junker aus Mieißen, der bei der
böhmischen Reiterei des Kaisers diente und sich durch drei schwarze
Federn auf seinem Helme auszeichnete, deshalb auch den Namen
„der schwarze Hahn“ erhalten hatte, hat sich mit seinen Leuten so
wütend in die Reihen der Gegner gestürzt, daß er sie sprengte und
die Kaiserlichen die Schlacht gewannen. Da hat ihm der Kaiser
aus Dankbarkeit den Namen Lüttichau, weil er in Lüttichs Auen
den Sieg gewonnen hatte, und als Wappen zwei Sicheln, weil er
die Feinde wie Korn abgemäht, verliehen.
Die Herren von Lüttichau werden als mehr denn 200 jährige
Besitzer der bei Sebnitz gelegenen Rittergüter Ober= und NMieder-
Ulbersdorf, sowie im Besitze von Stadt und Dorf Bärenstein,
Hammerbärenklau, Groß= und Kleinbörnchen und Walthersdorf
angeführt.
1218. Das Wappen der Naostitze.
Gräße, Bd. 1, ANr. 254; Bernhardi in der Deutschen Viertelj.-Schr. 1853,
H. IV, S. 262.
Die fünf roten Linksschrägbalken im silbernen Schilde führt das
uralte Geschlecht derer von Mostitz seit der Schlacht auf dem March-
felde. Denn hier hat Rudolph von Habsburg einem Ritter von
Aostitz nach erfochtenem Siege die Hand gereicht; ehe derselbe aber