IV. Tiergespenster.
Siehe auch Zauber- und Schatzsagen.
37. Der gespenstige Hase am Lohhause. V
Gräße, Bd. II, Ar. 635; Köhler, Aberglauben im Vogtland, S. 540.
Einst wurde vom Lohhause, einem zum Schilbacher Jagdbezirke
gehörigen Jägerhause, ein Jäger begraben, wobei ein Hase bis an
den Schönecker Berg dem Sarge aufrecht gehend folgte, bis endlich
ein älterer Jäger einige fremdartige Worte sprach, worauf der Hase
verschwand.
38. Die Winselmutter beim Friedrich-Auguft-Stein in
Schöneck.
Mitgeteilt von Lehrer A. Zimmer in Raun.
Die Sage geht jetzt noch unter den Schöneckern, besonders
unter den Kindern. Ich entsinne mich, daß wir Buben, wenn es
dunkelte, stets den Weg beim „alten Säl“ (eigentlich Sölh, wie die
Schönecher ihren Felsen nennen, mieden — aus Furcht vor der
„Winselmutter"“. Die wollten früher, insbesondere zur Zeit des
großen Brandes, auch viele erwachsene Leute gesehen haben.
Sie hauste in Gestalt eines Schafes, das immer wimmerte
und winselte, in alten Häuserluken nahe dem Felsen und galt für
ein Vorzeichen nahenden Unglücks. WMurde sie geneckt, so konnte
sie solche große Dimensionen annehmen, daß sie bis ins 2. Häuser-
stock hineinschauen konnte, und manch zecken Burschen soll ihr
Fensterbesuch erschrecht haben. —