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löst; mit ihm starb der Letzte seines Stammes. Die Martinskirche
aber schaute zum Troste frommer Seelen durch die Jahrhunderte
ins Land hinaus. (Vgl. aber auch Ar. 1146.)
1260. Der Katharinenstein bei Lauenstein.
Gräße, Bd. J, Ar. 240; Ziehnert, S. 432; poetisch behandelt von
Segnitz, Bd. II, S. 123 ff.
Um das Jahr 1651 ward Agnes Katharina von Bünau, ge-
borene von Ponikau, Besitzerin von Lauenstein, nachdem ihr Ge-
mahl auf einer Reise nach Mainz gestorben war. Da sie aber bei
seinem Tode in anderen Umständen war, so genas sie drei Monate
nachher von einem Knäblein, welches sie um so mehr liebte, als es
gewissermaßen das letzte Liebespfand ihres geliebten Berstorbenen
war. Einst lustwandelte sie mit der Wärterin des Kindes, welches
jetzt über zwei Jahre alt war, auf einem Hügel in der Nähe des
Schlosses, der jetzt der Pavillon genannt wird, und weil dasselbe
sanft eingeschlafen war, so befahl sie jener, es auf den Rasen
zu legen, indem sie mit ihr Blumen zu einem Kranze sammeln
wollte, um damit das aufgewachte Knäbchen zu schmücken. Leider
aber entfernten sie sich bei diesem Geschäfte allzuweit von dem
Kinde, und diese Gelegenheit erspähte ein gewaltiger Raubvogel,
der schon lange in dem nahe gelegenen Forste auf Beute gelauert
hatte; er stieß herab, pachte das schlummernde Kind mit seinen
Fängen und entführte es mit sich in die Lüfte. Da ihn jedoch die
Schwere des Kindes beim Fluge zu behindern schien, so flog er nur
ziemlich langsam nach den jenseits des Schlosses gelegenen Fels-
klüften und war schon über dem hohen und felsigen Hügel, der sich
im oberen Teile des unmittelbar vor dem Schlosse liegenden Städt-
chens Lauenstein erhebt, angelangt, als plötzlich ein Schuß fiel, den
ein aus dem nahen Forste kommender Jäger, welcher den Vorgang
gesehen, mit sicherer Hand entsendet hatte. Der Vogel stürzte herab,
und die herbeigeeilte Wärterin konnte das Kind, welches, von den
Krallen des Tieres gehalten, lebend mit herabkam, der verzweifelten
Mlutter zurüchgeben. Zum Andenken an diese wunderbare Rettung
ließ diese aber auf dem Hügel, wo der Vogel tot herabgestürzt war,
einen Turm erbauen und später auch eine Glocke darin aufhängen.