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selbst ein großer schwarzer Hund schleiche, aber nicht wie andere
dieser Tiere auf vier, sondern nur auf zwei Beinen, und daß er
oft heimkehrenden Arbeitern ins Genick springe, sie auch wohl bis
über die nahe Landesgrenze verfolge.
58. Der Hüttenmops.
Köhler a. a. O., Ar. 127.
An dem Huthause bei Obercarsdorf oder beim Stollen an
der Naundorfer Brücke sind schon viele von einem gespenstischen
Hunde, welcher der Hüttenmops heißt, erschrecht worden. Der Hütten-
mops erscheint auch in Olbernhau, Oberneuschönberg, Rothenthal,
Grünthal und Umgegend. Er heißt dort meist „Hüttenmatz oder
Hüttenmutz“, und die ihn gesehen haben, beschreiben ihn als einen
großen, schwarzen Pudel mit feurigen Augen, der des Nachts um-
herstreicht, ja zuweilen sogar auf Bäumen angetroffen wird. Ge-
sagt wird weiter, daß der Hüttenmops ein böser Geist sei. Einst
ist er einem ruhig dahinschreitenden Fleischer auf dem Büchen ge-
sprungen, und trotz allen Schüttelns, Betens und Fluchens konnte
ihn der Mann nicht wieder herunterbringen, bis er vor seiner Tür
angelangt war, wo das Gespenst mit einem höhnischen Schrei ver-
schwand. Der Fleischer aber starb nach drei Tagen.
Auch auf der Straße zwischen Freiberg und Erbisdorf ließ sich
fküher der Hüttenmops in Gestalt eines riesenhaften Pudels mit
feurigen Augen sehen. Alan hielt ihn für einen verwandelten Berg-
beamten, der ohne Bast von Grube zu Grube wandern musßte.
(E. H. Müller, Beschreibung der Bergstadt Brand, S. 4.)
59. Das Freibergische Spektrum.
Chr. Lehmann, Collectanea, S. 260.
Anno 1654 ging zu Freiberg ein weißer Hund ein viertel
Jahr lang alle Aächte in der Stadt um und lagerte sich stets vor
Dr. Jägers, Bürgermeisters, Tür. Wenn ihn die Wächter gleich gar
umringet hatten, entkam er ihnen doch aus dem Kreis und stand