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eine Gasse lang weit von ihnen. Ein halbes Jahr hernach, da der
Hund war außenblieben, starb Dr. Jäger, der sich vor dem Hunde
sollte gefürchtet haben.
60. Der Alpstein zwischen Müdisdorf und Helbigsdorf.
Köhler a. a. O., Ar. 335.
Ungefähr in der Mitte zwischen Müdisdorf und Helbigsdorf
erhebt sich in der Flur des letzteren Ortes auf dem höchsten Punkte
des dasigen Geländes ein Gneiskegel, der „Alpstein“ genannt. Vor
einigen Jahren ist derselbe zum Teil abgetragen und beim Bau
einer Scheune verwendet worden. Von diesem Alpstein erzählt die
Sage, daß sich daselbst zuzeiten ein Hund mit feurigen Augen,
sowie ein schwarzes Männchen habe sehen lassen. Wer diesen Er-
scheinungen folge, der würde nach der Stelle geführt werden, wo
bei dem Steine ein Schatz vergraben liege. Selten aber wird je-
mand zur Nachtzeit an dem Steine vorübergegangen sein.
—.
61. Das Frauensteinische Gespenstertier.
Chr. Lehmann, Collectanea, S. 260.
Anno 1571 sah der Nachtwächter daselbst einen großen
schwarzen Teufel in Gestalt eines grausamen Hundes viele Aächte
nacheinander von Lichtmeß an bis Miittfasten.
62. Der feurige Pudel und die vergrabene Kriegskasse.
Köhler a. a. O., Nr. 330; Alfr. Moschkau in der „Saxonia“", Bd. UH,
S. 107.
Im Kaiser Wilhelmsthale bei Aossen zeigt sich in der Aähe der
Pfarrbrücke, besonders an herbstlichen Abenden, ein schwarzer Pudel
mit feurigen Augen, der sich einsamen Wanderern aufzuhochen
pflegt. Er soll eine von 1813 hier längere Zeit lagernden Fran-
zosen vergrabene Kriegskasse bewachen, die links unter der großen
Linde liegt, des wachsamen Pudels wegen aber noch von niemandem
gehoben werden konnte.