Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Gröbschütz; endlich wieder einen kopflosen Schimmel an der Sau— 
brücke, auf der Grenze Topfseifersdorf-Winkeln. (An anderer Stelle, 
Ar. 208, sind die spukhaften Reiter angeführt.) 
Sehr zahlreich sind auch die umgehenden Kälber. Ein solches 
von riesiger Größe spukt im Hohlwege von Rochlitz nach Noßwitz; 
ferner eins mit „tellergroßen, feurigen Augen“ in der Nähe der 
Mützenburg bei Rochlitz, ein anderes, ohne Kopf, auf der Noßwitzer 
Scheibe (Grenzflur). Auch auf der Wittgendorfer Scheibe, dann an 
der Brücke unterhalb der Pürstener Mühle bei Seelitz (in der Aähe 
des Mordkreuzes), sowie an einem Stege bei der Mutschke, süd- 
westlich von Arnsdorf, erscheinen Kälber. Ein solches hockt dem 
Wanderer auf im Kobold bei Zschaagwitz. Endlich geht ein Ralb 
um auf der Grenze zwischen Mutzscheroda und Dölitzsch; die Stelle 
heißt danach das Kälberloch (vergl. das Kuhloch bei Kolkau). — 
Von einem gespenstischen Boch weiß man am Bochssteg auf der 
Grenze Weißbach-Königsfeld zu erzählen. 
68. Der feurige Hund in der Schule zu Leisnig. 
Gräße, Bd. 1, Ar. 343; nach Kamprad, Leisnigker Chronika, S. 211. 
Zu der Zeit, als Paul Matthias Schwarz Rektor der Stadt- 
schule zu Leisnig war (1651—1691), ist einmal ein Schulknabe, des 
Kirchvaters Chr. Riechers Sohn, zu Ml#ttag um 12 Uhr in die 
große Schulstube gekommen, da hat er einen großen schwarzen Hund 
mit feurigen Augen angetroffen, der die Bänke umwirft. Heftig 
erschrochen läuft er hierauf zum Herrn Rektor und zeigt es ihm mit 
Zittern und Beben an. Dieser geht auch gleich mit herunter und 
trifft den Hund vor der Säule, daran die Sanduhr hängt, an, der- 
selbe verschwindet aber, sobald der Herr Rektor zu reden anfängt. 
Darauf hat der Herr Superintendent Dr. Jacobi, der noch denselben 
Nachmittag in die Schule gekommen ist, der Sache wegen eine 
ernstliche Bermahnung an die ganze Schuljugend gehalten und solche 
Vermahnung noch den Sonntag darauf in der Amtspredigt wieder- 
holt. Allein unter den Schülern ist doch des feurigen Hunds wegen 
eine solche Furcht entstanden, daß keiner allein mehr in die Schule 
gehen wollte, sondern sie warteten alle draußen vor der Türe, bis 
der Herr Kantor Rkam und Singestunde hielt.
	        
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