Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Kessel durch das neuhinzugekommene Geld so schwer geworden, daß 
er sich nur mit großer Mühe transportieren ließ. Wie nun also 
Bischeber denselben mit großer Mühe nach dem ihm wohlbekannten 
Orte hinschleppte, versah er gleichwohl in der dichten Finsternis den 
Wegj; sein Fuß geriet in den sumpfigen Wieslengrund, der sich noch 
heute an dem östlichen Fuße des Berges findet, und hier versank 
er mit seinem Schatze, doch der trügerische Boden verschwieg sein 
Grab. Als er früh nicht wiederkehrte, konnte seine Frau nicht 
mehr zweifeln, daß ihm ein Unglück zugestoßen sei, doch glücklicher- 
weise vermochte sie seine Hauptuntat nur zu ahnen, ein Beweis 
gegen ihn war nicht vorhanden. Sie begab sich nun zu ihrer 
Schwester und brachte ihre Tage bei derselben, die sich mittlerweile 
mit ihrem Bräutigam verheiratet hatte, zu, das Jägerhaus aber, 
welches niemand wieder beziehen wollte, zernagte der Zahn der 
Zeit. Allein einige Zeit nachher erschien in der Stunde der Dämmerung 
ein Licht am Fuße des Löbauer Berges und ein Holzhauer, der 
dasselbe näher gesehen haben wollte, behauptete, daß das Licht ein 
feuriger Hund mit sprühenden Augen sei. Alle, die das hörten, 
riefen: das ist Bischeber und sein Schatz, aber niemand getraut sich, 
sich demselben zu nähern oder den Hund zu erlösen. 
79. Der feurige Hund am Löbauer Berge als Schatzhüter. 
Gräße, Rd. I, Ar. 782; E. Borott, der Löbauer Berg und der Friedrich 
August-Turm. Löbau 1854, S. 59. 
In den sumpfigen Gebüschen am östlichen Fuße des Löbauer 
Berges läßt sich angeblich zuweilen ein feuriger Hund sehen, den 
manche jedoch für ein gewöhnliches Irrlicht halten wollen. Wer 
nur demselben mutig folgt, den führt er zur Diamantengrube. So 
kehrte einst spät in der Nacht ein Herwigsdorfer Bauermädchen 
vom Löbauer Jahrmarkt zurüch, der Hund begegnete ihr und selt- 
samerweise hatte sie Mut genug, ihm zu folgen und gelangte auch 
richtig in einen glänzenden Saal, wo alles im diamantenen Lichte 
blitzte und strahlte. Den anwesenden Personen gegenüber äußerte 
sie das doch eigentlich sehr bescheidene Verlangen, nur einen ein- 
zigen Diamant zu besitzen, um vermöge desselben zu einem Heirats- 
gute zu gelangen — ihr Vater hatte ihr nämlich die Einwilligung
	        
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