Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Diakonus niemals), weil alle, die diese Stelle bekleideten, bald 
wieder versetzt zu werden pflegen, so daß es also trotz jener schlechten 
Wohnung nie an Bewerbern um dieses Amt fehlen dürfte. 
101. Das Müönchsgespenst zu Ebersgrün. 
Eisel, Sagenbuch des Vogtlandes, ANr. 206. Danach bei Gräße, Ar. 642; 
« metrisch bearbeitet von Hager, H. I, S. 31 ff. 
Wie das Ebersgrüner Kloster ist aufgehoben worden, gedachte 
der alte Propst sich mit dem Klosterschatze aus dem Staube zu 
machen; es traf sich aber, daß ihm der Schatz von einem Geiste 
wieder abgenommen wurde. Das war auch ein Alnch gewesen 
und hatte das Kloster einst bestohlen gehabt, wofür er als Strafe 
zum Wächter des Klosterschatzes gesetzt war. Zwar beichtete der 
Propst noch seine Schuld; er verschied jedoch ohne Absolution, und 
während das alte Mlönchsgespenst erlöst wurde, sieht man nun 
diesen ängstlich durch die Gewölbe schleichen und hört, wie er ächzt 
unter der Last seiner klirrenden Bürde. 
102. Die Jungfrauen des Breiten= und Böthelsteins bei 
Beerhaide. 
Köhler, Sagenbuch Ar. 48; Köhler, Volksbrauch im Vogtlande, S. 519. 
An den Breiten= und Böthelstein bei Beerhaide knüpft man 
folgende Sage: Im grauen Altertume sollen von Ellefeld bei Falken- 
stein aus zwei alte Jungfrauen hierher verbannt worden sein, 
die noch jetzt ihr Wesen in dieser Gegend treiben. Denn bald 
fahren dieselben in feuriger Kutsche mit dergleichen Rossen bespannt 
vom Breitenstein über den Göhlenbach zum Böthelstein, der dann 
seine Tore öffnet und sie aufnimmt; bald gehen dieselben in schwarzen 
Kleidern um den MBöthelstein spazieren. Zuweilen findet man dort 
die schönsten Silber= und Kupfermünzen, die, wenn man sie aufge- 
hoben und in die Tasche gebracht hat, aus derselben wieder ver- 
schwinden. — Auch wird erzählt, daß am Morgen des ersten Oster- 
feiertags die Jungfrauen des Böthelsteins tanzen. 
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