Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 85 — 
dem ehemaligen Heiersdorfer Mühlwege „auf der Lage“ dahin bis 
auf die Höhe vor Gösau. Dort, wo die große Linde steht, kehrte 
er um und ritt zurück. Zuweilen hielt er als feurige Gestalt auf 
feurigem Rosse „im Friedrich“ (einer wüsten Mark bei Heiersdorf), 
auch suchte er um Mitternacht in die Bauerngehöfte durch die Tore 
einzureiten. 
106. Das Graumännchen am Grünberger Kirchberge. 
Frost a. a. O., S. 76. 
Das „Graumännchen“ wohnte in der Felsenhöhle am Kirch— 
berge. Von da aus verfolgte es die Leute, welche von Grünberg 
nach Gösau gingen. Kurz vor Gösau verschwand es plötzlich. 
107. Die „Federmützenmagd“. 
Frost a. a. O., S. 75 ff. 
In dem Wäldchen zwischen Aç#edergrünberg und Ponitz, „die 
Löpzig“ genannt, irrte die „Federmützenmeed“ umher. Sie trug 
auf dem Kopfe eine „Federmütze“ (Bärenmütze, deren lange Haare 
im Winde wie Federn flatterten), und ging des Abends durch die 
Gehöfte des Dorfes. Wer sie neckte und rief: „Federmütz!“ mußte 
in demselben Jahre sterben. 
108. Der „Blachmönch“. 
Frost a. a. O., S. 75. 
In dem Gehölz zwischen Grünberg und Gösau hauste der 
„Blachmönch"“., Er war klein von Gestalt wie ein Zwerg und 
häßlich von Angesicht, mit struppigem Bart und wirrem Haupt- 
haar. Auf dem Kopfe trug er ein kleines rundes Hütchen und 
am Leibe eine graue Kappe. Er tat niemand etwas Böses, nur 
erschrechte er die Leute. Stumm erschien er, stumm verschwand er.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.