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Liebe denkst, ist mein Bleibens nicht mehr hier, du siehst mich nie
wieder!“ Damit verschwand er, und nie hat das Fräulein wieder
seine Mähe empfunden.
118. Reiter ohne Kopf im Erzgebirge.
Köhler a. a. O., Nr. 25—27.
Die Holzhauer erzählen, daß sich an dem sogenannten neuen
Teiche im Wildenfelser Walde ein Reiter ohne Kopf sehen lasse,
welcher dann im Wasser verschwinde.
Auf der Straße von Bernsbach nach Beierfeld, im sogenannten
Kirchgraben, soll öfters ein Reiter ohne Kopf gesehen worden sein.
In der Mitte des Weges zwischen Lößnitz und Schloß Stein
ist ein Waldort, genannt „die hohle Linde“. Zur Zeit steht an der
Stelle neben einer Vertiefung eine junge Linde; ehemals befand
sich eine umfangreiche hohle Linde daselbst. Früher stieg aus der-
selben um Mitternacht ein Reiter ohne Kopf, der den Wald durch-
irrte und die Leute schreckte. MAoch jetzt soll derselbe zuweilen aus
der kleinen Senke daselbst aufsteigen.
119. Der Schmiedmönch von Thierfeld.
Köhler a. a. O., Nr. 811.
Alte Leute in Thierfeld bei Hartenstein erzählen von einem
Geiste, dem sogenannten Schmiedmönch, welcher früher in der
Schmiede des Ortes sein Wesen getrieben haben soll. Den Kindern
ist er zu einem Schreckhgespenst geworden, denn wenn dieselben nicht
folgen wollen, so droht man ihnen mit dem Schmiedmönch, welcher
jetzt neben der Schmiede unter den Wurzeln eines Strauches
wohnen soll.
120. Der Laternenmann in Alberode.
Käöhler a. a. O., Ar. 78.
An unbestimmten Tagen, besonders wenn der Mond nicht
scheint, entsteigt dem Keller des alten Rittergutes Alberode nachts
12 Uhr ein Mönch mit einer großen, hell leuchtenden Laterne, vom
Meiche, Sagenbuch. 7