Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Kameraden mit. Da nun derselbe eilends nach der Ochsenwiese 
lief, um das andere Sträußchen zu suchen, konnte er es nirgends 
finden, und er mußte unverrichteter Sache wieder nach Hause 
zurückkehren. 
139. Das Spektrum in der Zeller Kirche. 
Ch. Lehmann, Collectanea, S. 259. 
Anno 1637, den 16. Dezember, ließ Andreas Linnert in der 
Zeller Kirche, welche ein Filial ist nach der Schlema, einen jungen 
Sohn taufen und hatte darzu zu Gevattern gebeten Georg Hub- 
richten aus der Aue nebenst Hans Reinolden und Barbaram, Peter 
Schmidts Tochter allda. Als diese Personen mit dem Kind in der 
Kirchen auf den Pfarrer in der Schlema warten, siehet der eine 
Gevatter Georg Hubricht einen alten Priester mit einem breiten 
Bart hinter dem Altar hervorgehen und vor den Altar treten, und 
der hat sich auch umgewandt und die Gevattern angesehen, als 
sollten sie vor den Taufstein treten. Weil aber Hubricht merket, 
daß es der rechte Pfarrer nicht ist, stößt er Reinholden zum Auf- 
merken, ob er's auch sehe und was zu tun sei. GEleich Kommt der 
rechte Pfarrer und so bald er den rechten Fuß in die Kirche gesetzt, 
tritt der Fremde vom Altar ab und wandert wieder dahin, wo er 
herkommen. K literis ipsius pastoris. 
140. Die alte Frau in der Isenburg. 
Köhler a. a. O., Nr. 64. 
In dem jetzigen Mehlhornschen Gute neben der Pfarre in 
Wildbach diente vor Jahren ein Mädchen, welches draußen bei der 
damals noch besser erhaltenen Isenburg die Kühe hüten mußte. 
Zu diesem Alädchen Rkam eines Vormittags eine alte Frau, welche 
von ihm verlangte, es solle mit ihr gehen. Sie führte dasselbe 
hierauf zwischen das zerfallene Gemäuer der Burg und hier in ein 
bis dahin verborgen gewesenes Zimmer, dessen Tür sie wieder zu- 
schloß. Dann verlangte sie, das Mlädchen solle ihr das Zimmer 
kehren. Als solches geschehen war, gab sie ihm zum Lohne zwei 
Groschen. Dies wiederholte sich vielmals. Jedesmal, wenn das 
Alädchen das Wohnzimmer der Frau ausgekehrt hatte, erhielt es
	        
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