Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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allemal von dem schmalen Rändel, wo jener sie hingelegt hat, 
wieder unter die Hirsekörner, und dann hört man stets das 
„Hollern“ des Geistes. 
Früher ist der „Öschitz“ nächtlicherweile in und bei der zu 
Lebzeiten ihm gehörenden „Frischhütte“ umgegangen. Sie haben 
ihn aber von dort vertrieben, weil er die Hammerschmiede in ihrer 
Schlafkammer allzu arg geneckt hat; manchmal zog er ihnen im 
Schlafe die wollenen Kotzen vom Lager weg, ein andermal wieder 
hat er ihnen das Eisen verwogen. Einem, der ihn da hat rufen 
hören, klang's, als ob er sagte: „Brängt mr ewengk Salz in 
meine Supp!“ Der „Oschitz“ soll nämlich seine Frau im Jähzorn 
erschlagen haben, weil sie ihm einst die Suppe glühend heiß 
auf den Tisch gebracht hat. Und deshalb muß er nach seinem 
eigenen Tode als Gespenst umgehen. 
149. Der GElobensteiner Bergmann. 
Chr. Lehmann, Collectanea, S. 257, und Schauplatz, S. 75. 
In der Rittersgrün ist ein hoher Fels, drunter der Bach 
fleußt, drinnen auch ein Gespenste als ein Bergmann (mit einem 
brennenden Grubenlichte auf dem Kopfe) sich sehen und hören 
lassen, der die mutwilligen Bergleute, wenn sie in der Nacht trunken 
vorübergangen und seiner gedacht; teils mit ihrem Bergseil angefaßt 
und an den Felsen gehängt, teils in Bach geworfen, teils mit 
Donnern, Ritzen, Bobern und Steinwerfen also erschrecket, daß sie 
erkranket. 
150. Das Gespenst auf der Superintendentur zu Wiesenthal. 
Gräße, Bd. I, Ar. 503; Flader a. a. O., S. 110 ff. 
Im Jahre 1675 im Monat Oktober hat sich auf der Super- 
intendentur zu Wiesenthal ein Gespenst sehen lassen, welches einen 
weißen Trauerhabit anhatte und sich für eine Frau von Adel aus- 
gab, so bei dem zu Glauchau früher befindlichen Nonnenkloster die 
Stelle einer Abtissin vertreten habe. Das erste Mal ist dieses Ge- 
Aleiche, Sagenbuch. 8
	        
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