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157. Das Heideweibchen.
Käöhler a. a. O., Ar. 186.
Zwischen Scheibenberg und Crottendorf liegt eine sumpfige
Gegend, welche die Heide genannt wird; daselbst geht zu bestimmten
Zeiten das Heideweibchen um.
158. Der gespenstige Mann an der Erbisleite bei
Scheibenberg.
Gräße, Bd. J, S. 502; Chr. Lehmann, Historischer Schauplatz usw., S. 74.
Im Jahre 1632 ließ Theophilus Groschupf, Stadtschreiber zu
Scheibenberg, einen Raum an der Erbisleite räumen und Acher
machen. Da nun ein Arbeiter, Georg Feuereisen, mittags hinunter
an einen Brunnen geht, Trinkhwasser zu holen, findet er dabei einen
häßlichen unbekannten Mlann liegen, der ihm auf seinen Gruß nicht
dankte, sondern im Rückwege auf den Hals fällt und ihn braun
und blau drückt, daß er deswegen acht Wochen krank gelegen.
159. Der Scheibenberger Berggeist.
Chr. Lehmann, Collectanea, S. 257.
Hinter dem Scheibenberger Hügel am Gehänge und vorne um
die Hellen hat sich ein Geist sehen lassen, der die Leute wunderlich
geäffet. Bald hat er sie vor eine eiserne Tür geführt, die nicht
wieder zu finden gewesen, bald ist er als eine Jungfer erschienen,
die über alle Zäune gestiegen, bald wie ein Bergmann, der Glück
auf! geboten, aber strachs verschwunden, wie anno 1674 noch gegen
einen Maurer geschehen, bald sich in tote Wölfe und Füchse ver-
stellet, die den Leuten unter den Händen verschwunden und durch
Irrwische viel Leute verführet.