Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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nirgends eine Börse liegen. Aun ging mein Meister selbst danach, 
griff zu und hatte einen großen, grünen Frosch in der Hand. Zu— 
gleich ertönte ein Lachen, man konnte aber niemanden sehen. 
In Siebenlehn und Umgegend erzählt man noch manchen 
anderen Schelmenstreich des Romanusmännchen. Seit jedoch der 
Bergbau hier aufgehört hat, hat man nichts mehr von ihm gespürt. 
Wahrscheinlich hat er nun Ruhe gefunden. 
192. Der gespenstige Reiter zu Flöha. 
Gräße, Bd. J, Ar. 470. 
Im Sommer 1859 fuhr die Dresdner Fahrpost (nach Chem— 
nitz) während einer Mondscheinnacht durch ein Gebüsch auf der 
Straße nach dem Dorfe Flöha bei Oederan; plötzlich wurden die 
Pferde scheu, denn es sprang vor ihnen auf dem Wege der Schatten 
eines Reiters in die Höhe, der an ihnen vorbeisauste. Denselben 
sahen nicht bloß der Postillon und der Schaffner Finsterbusch, sondern 
auch die Passagiere. Im nächsten Stationsort angekommen, er- 
zählte ihnen ein Fuhrmann, daß er dasselbe Gespenst mehrmals 
zu dieser Zeit bei sich habe vorbeikommen sehen. 
193. Die sieben Ruten bei Chemnitz. 
Köhler a. a. O., Nr. 96. 
Ein Teil des Schloßwaldes bei Chemnitz trägt den Namen 
„Die sieben Ruten“. Heder, der diesen Teil betritt, soll keinen 
Ausweg finden können. Der Sage nach soll hier einst einer be- 
sonderen Krankheit wegen ein Alann begraben worden sein, der 
jedem, welcher dies Gebiet betritt, den Ausweg verstellt. 
— 
194. Der böse Seidelmann in den „Sechsruten“. 
Aach Max Dittrich, Meine Schulzeit in Chemnitz. Leipzig 1891, S. 25 ff.; 
teilweise bei Ziehnert, Sächsische Volkssagen, 5. Aufl., S. 450. 
In den „Sechsruten“, einer Waldung zwischen den Dörfern 
Glösa und Auerswalde, spuht der Schatten des bösen Seidelmann 
Meiche, Sagenbuch. 10
	        
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