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umgebaut und 1618 in ein Wohnhaus für den Förster verwandelt
ward. Hier ist vor Zeiten ein Schüler des heiligen Bonifacius, ein
gewisser Hugo, Graf von Kefernburg, welchen die Wenden bei Seelitz
erschlagen hatten und den die gottesfürchtigen Grafen zu Colditz
im Felde aufheben, bei Seite schaffen und hier hatten begraben
lassen, beigesetzt worden. Seinen Predigtstuhl hatte er aber zu
Seelitz bei Rochlitz, wo er den Wenden das Christentum predigte
und man hernach eine Kirche, die Leonhardskirche, nach dem Namen
des Bauern, der den Acher besaß, hinbauete, von der noch jetzt
einige Spuren auf dem Felde zu sehen sind.
In dieses Haus hat sich im Jahre 1644 Herr Hans Christoph
von Altmannshofen auf Commichau und Colmen in großer Kriegs-
gefahr samt seiner schwangern Ehefrau gerettet; es ist aber diese
hier eines Töchterleins genesen, und am 20. Juni ist der Wöchnerin
am hellen Tage eine Person mit einer Mönchskutte angetan er-
schienen. Diese hat die Gardinen weggeschoben und ihr ins Bett
gesehen, ist dann aber, wie es derselben vorgekommen ist, wieder
ins Grab gestiegen.
208. Gespenster in Grenzfluren der Bochlitzer Pflege.
Pfau, Die ältesten Siedelungen der Bochlitzer Pflege, 1900, S. 44 ff.
In der Nochlitzer Gegend finden sich viele altheidnische Kult-
stätten, die an Flurgrenzen liegen und neben zahlreichen Resten
menschlicher Tätigkeit (Steinhämmer, Urnen, Steinspäne u. dergl.)
auch regelmäßig Sagen von umgehenden Spuhgestalten aufweisen.
Häufig erscheint ein Reiter ohne Kopf. So bei der Zöllnitzer-
Mühle, die an einer buschigen Berglehne liegt; ferner im Däller-
holz, auf der Grenze Stollsdorf-Königsfeld und am ehemaligen
Pfarrholze bei Breitenborn. Der letztere reitet auf einem Schimmel.
In der Dobgasse bei Mutzscheroda (früher ein Holz, jetzt Acher und
Wiesen) soll ebenfalls ein Reiter ohne Kopf spuken. Dort kennt
die Sage auch ein geigendes graues Männchen. Kopflose Leute
treiben auch an anderen Stellen ihr Wesen. Da ist zunächst der
kopflose „Ludschenmann“ in der Lüdsche, der Grenzflur zwischen
Kolkau-Beedeln-Bernsdorf, zu nennen. Ein spukender Mann ohne
Kopf, der in Göppersdorf umgeht, heißt der „Windschmüller“; und
ein ähnliches Gespenst läßt sich an der Bässenbrüche auf Kralapper