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dort wohnenden Frau soll er auch in dem noch jetzt stehenden
Kellerraum erschienen sein, und ob er ihr gleich nichts tat, erschrak
sie so, daß sie die Rose bekam. Als das alte Haus weggerissen
war, hat er sich nicht wieder sehen lassen.
224. Ein Mönch erscheint in Pillnitz als Anzeichen vom
Tode König Friedrich Augufts II.
Gräße, Bd. I, S. 41.
Einige Tage vor des Königs unglüchlichem Tode (9. August
1854) soll der in Pillnitz vor dem Bergpalais stehende Wachposten
gemeldet haben, er habe spät am Abend auf der vor demselben
hinlaufenden Galerie einen Mönch erblickt, habe ihn angerufen,
aber keine Antwort erhalten und derselbe sei verschwunden. Den-
selben Mönch soll am folgenden Tage auch eine hohe Person selbst
erblicht haben. Am Abend vor dem Todestage des Königs erblichte
ihn angeblich die Wache wieder, rief ihn abermals an und als er
keine Antwort gab, soll der Soldat auf ihn geschossen haben, aber
wörtlich nur in die Luft. Vierzehn Tage vorher aber hatte man
im Schlosse selbst besagten Mönch gesehen und es wurde (wie Gräße
bezeugt) ein bekannter Gelehrter deshalb befragt, ob dies wohl der
sogenannte Dresdner Mönch sein könne, also zu einer Zeit, wo
kein Mlenssch an jenen unglücklichen Zufall dachte, der dem König
das Leben kostete.
225. Der Dresdner Müönch.
Gräße, Bd. 1, Nr. 110; der vielköpfige Hintzelmann, S. 29; P. C. Hilscher,
Nachricht von einem gewissen Mönche in Dresden, welcher sich als eine
böse Vorbedeutung je zuweilen soll sehen lassen. Dresden 1729. 80 und
bei Hauber, Bibl. Mag., Bd. III. S. 547—617. Siehe desselben Nachrichten
von der Dresdner Elbbrücke, ebenda 1729. 80. S. 14 ff.; Hasche, diplo-
matische Geschichte von Dresden. Bd. V, a., S. 93 ff., 487 (überall bloß
einzelne Notizen); Schäfer, Bd. I, S. 113 usw.
Wie die weiße Frau im Schlosse zu Berlin stets durch ihr
Erscheinen den Tod eines Fürsten aus dem Hause Hohenzollern ver-
künden soll, so sollen sich nach der Volkssage auch ähnliche Vor-