Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

— 165 — 
dort wohnenden Frau soll er auch in dem noch jetzt stehenden 
Kellerraum erschienen sein, und ob er ihr gleich nichts tat, erschrak 
sie so, daß sie die Rose bekam. Als das alte Haus weggerissen 
war, hat er sich nicht wieder sehen lassen. 
224. Ein Mönch erscheint in Pillnitz als Anzeichen vom 
Tode König Friedrich Augufts II. 
Gräße, Bd. I, S. 41. 
Einige Tage vor des Königs unglüchlichem Tode (9. August 
1854) soll der in Pillnitz vor dem Bergpalais stehende Wachposten 
gemeldet haben, er habe spät am Abend auf der vor demselben 
hinlaufenden Galerie einen Mönch erblickt, habe ihn angerufen, 
aber keine Antwort erhalten und derselbe sei verschwunden. Den- 
selben Mönch soll am folgenden Tage auch eine hohe Person selbst 
erblicht haben. Am Abend vor dem Todestage des Königs erblichte 
ihn angeblich die Wache wieder, rief ihn abermals an und als er 
keine Antwort gab, soll der Soldat auf ihn geschossen haben, aber 
wörtlich nur in die Luft. Vierzehn Tage vorher aber hatte man 
im Schlosse selbst besagten Mönch gesehen und es wurde (wie Gräße 
bezeugt) ein bekannter Gelehrter deshalb befragt, ob dies wohl der 
sogenannte Dresdner Mönch sein könne, also zu einer Zeit, wo 
kein Mlenssch an jenen unglücklichen Zufall dachte, der dem König 
das Leben kostete. 
225. Der Dresdner Müönch. 
Gräße, Bd. 1, Nr. 110; der vielköpfige Hintzelmann, S. 29; P. C. Hilscher, 
Nachricht von einem gewissen Mönche in Dresden, welcher sich als eine 
böse Vorbedeutung je zuweilen soll sehen lassen. Dresden 1729. 80 und 
bei Hauber, Bibl. Mag., Bd. III. S. 547—617. Siehe desselben Nachrichten 
von der Dresdner Elbbrücke, ebenda 1729. 80. S. 14 ff.; Hasche, diplo- 
matische Geschichte von Dresden. Bd. V, a., S. 93 ff., 487 (überall bloß 
einzelne Notizen); Schäfer, Bd. I, S. 113 usw. 
Wie die weiße Frau im Schlosse zu Berlin stets durch ihr 
Erscheinen den Tod eines Fürsten aus dem Hause Hohenzollern ver- 
künden soll, so sollen sich nach der Volkssage auch ähnliche Vor-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.