Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Mönch gelegen haben mag, der noch in späterer Zeit in dem 
Garten des Palais des hochseligen Prinzen Max in der Ostraallee 
(in der Nähe des Vogelherds) und in dem sonst zur Johannis- 
kirche gehörigen, jetzt säkularisierten und mit den Häusern der 
Johann Georgen-Allee bebauten Kirchhofe, den Kopf unter dem Arme, 
herumgehen soll. Ob er aber gleichbedeutend mit dem gespenstigen 
Leichenbitter bei dem Kirchenborn in der Altstadt Dresden, mit dem 
sogenannten Dresdner Mönche und dem bei dem Keller des ehemaligen 
Augustinerklosters allda mit einer Kanne unter dem Arme und 
einem Schlüsselbunde in der Hand sich zeigenden Mlönch ist, weiß 
man nicht. 
327. Der Sputgeist im Antonschen Garten zu Dresden. 
Gräße, Bd. I. Nr. 124. 
Vor fünfzig Jahren erzählte man sich von dem nach seinem 
früheren Besitzer, dem höchstsel. König Anton so genannten Antonschen 
Garten auf der Langengasse (Zinzendorfstraße) zu Dresden verschiedene 
Spukgeschichten. So sollte sich an der Mauer nach der Dohnaischen 
Straße zu bei dem dort befindlichen künstlichen Wasserfalle ein Jäger 
des Nachts sehen lassen, der den Kopf unter dem Arme trüge. Dann 
steht noch heute mitten im Garten links vom Palais ein steinerner Tisch, 
von dem man behauptete, daß derselbe nicht von seinem Platze entfernt 
werden dürfe, wenn man nicht alle Nächte an diesem Platze wüstes 
Geschrei und Gepolter haben wolle. Endlich soll sonst auch an ge- 
wissen Tagen aus der auf der rechten Seite des Gartens befind- 
lichen Einsiedelei um Mitternacht ein schwarz geharnischter Ritter 
mit einer ebenfalls schwarz gekleideten Dame getreten sein, denen 
dann ein Priester mit Mleßbuch und Alewßgewand folgte. Diese 
gingen nach jenem Tische, wo der Ritter seine Rüstung ablegte, sie 
schritten dann ums ganze Schloß herum, worauf sich der Ritter an 
besagtem Tische wieder wie zuvor wappnete, und so kehrte dieser 
gespenstige Trauungszug still, wie er gekommen war, wieder in die 
Einsiedelei zurück.
	        
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