Full text: Sagenbuch des Königreichs Sachsen

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Derselbe zeigt sich auch in der in das Innere führende Appareille 
und geht dann oben regelmäßig um die Kirche herum, worauf er 
verschwindet. Gesprochen hat er aber noch mit niemandem; beim 
Anrufen hält er nicht Stand, sondern ist plötzlich weg, zeigt sich 
aber gleich wieder an einer entfernten Stelle. Endlich erzählte man 
früher auch, daß in der alten Kasernenstube Nr. 10 an einem gewissen 
Tage (9. September) des Jahres des Nachts die dort schlafenden 
Soldaten von einem gewissen Etwas aus ihren Betten geworfen 
würden. 
242. Der gute Engel zu Hohnstein. 
Gräße, Bd. I, Ar. 205; J. Ml. Weisse. Topographia oder Historische Be- 
schreibung von Hohnstein, Magdeburg 1729, 4, S. 73 ff.; Unschuld. Nach- 
richten 1717, S. 215—232. 
Auf dem alten Schlosse zu Hohnstein in der Sächsischen Schweiz 
hat sich zu Anfang der Regierung des Kurfürsten Moritz angeblich 
der Geist des Gebirges in Gestalt eines acht= bis neunjährigen 
MAüägdleins häufig sehen lassen, indem er zu einem Mldchen von 
gleichem Alter kam, dieser bei ihren Arbeiten beistand, Geld brachte 
und mit ihr über den neuen Glauben sprach. Diese Erscheinung 
hat soviel Aufsehen gemacht, daß der damalige Amtsschösser, Johann 
Schultes, darüber an den Kurfürsten berichtete, der jedoch befahl, die 
Sache auf sich beruhen zu lassen, nachdem der von ihm deshalb befragte 
Dresdner Superintendent Daniel Greser, ein gar sonderbarer Mann, 
in einem noch vorhandenen Gutachten die Erscheinung entweder für 
ein Gespenst des Teufels oder für eine Erdichtung des Vaters des 
Mädchens erklärt hatte, weil er niemals gehört noch gelesen habe, daß 
Gott jemandem gemünztes Geld durch ein Gespenst zugeschicht habe. 
243. Die weiße Jungfrau bei Hermsdorf. 
Gräße, Bd. l, Ar. 208; K. Winter in der Constit. Zeitung, 1852, 
12. Mai, S. 431. 
In der Gegend von Krumhermsdorf bis Hinterhermsdorf in der 
Sächsischen Schweiz läßt sich eine gespenstige Jungfrau sehen, die 
eine glänzend weiße Gestalt hat und entweder die ihr Begegnenden 
Meiche, Sagenbuch. 12
	        
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