Jahre noch ist fast die ganze Stadt abgebrannt und des Alten Haus
dazu. Es war nur gut, daß es gerade eins schlug, als er aus dem
Kreise sprang; sonst wäre es wohl noch schlimmer für ihn geworden.
297. Das Feuerzeichen zu Schöneck.
Mitgeteilt von Lehrer A. Zimmer in Raun.
Am 9. Mai 1856 ging das alte Schöneck mit Ausnahme des
sogenannten „Huterhauses“ und der „Klingerhäuser“ vollständig in
Flammen auf. Aachmittag 4 Uhr brach das Feuer aus, unerwartet
sich mit Riesenschnelle über das ganze Städtchen verbreitend. Es
herrschte starker Sturm. Und doch gab es Leute, die bereits vor—
mittags davon wußten, durchs sogenannte „Feuerzeichen“.
Von jeher soll nämlich Schadenfeuer sich unsern Altvordern
dadurch angezeigt haben, daß ein an der Wand befindliches Jagd—
gewehr in pendelartige Schwingungen versetzt wurde.
Ich habe mit alten erfahrenen, durchaus zuverlässigen Leuten
darüber gesprochen; die wollen sich's nicht ausstreiten lassen. Beim
alten Waldwärter Scherzer, „Scherzergaber“ (Scherzer Gabriel) ge-
nannt, hat sich's angezeigt. Und die alte Scherzern soll noch ge-
sagt haben: „Gott ach Gott; dös is doch's Feierzang — wu werd's
do wieder wos hom?!“
Das war vormittags um neun — nachmittags um vier brach's
Feuer aus im Spindlerschen Hause.
298. Das zerbrochene Glas.
Gräße, Bd. II, Ar. 638; C. Döhler im Illustrierten Familienjournal,
Bd. VII, Nr. 170.
In einem Dorfe bei Schönech war Hochzeit; jung und alt
war auf den Beinen, alle festlich geschmückt mit Blumen, Kränzen
und Bändern und die Dorfmusikanten spielten ihre lustigsten Tänze
und Lieder. Die Kinder versperrten mit Bändern den Weg, so daß
der Bräutigam jeden Fuß Weges sich mit einer kleinen Spende er-